... Ein Bruder Leichtfuß war dieser Künstler nie, im Jahre 1979 so wenig wie heute. Seine Bilder sind keine Knaller und die Gefahr, dass ihn die Werbeindustrie aufkauft, ist gering. Ebenso wie bei Bogo selbst, in dem man heute noch immer den jungen Stürmenden der Studentenjahre erkennt, der sich physiognomisch und bekleidungstechnisch nur gering verändert hat, gibt es auch in seinen Arbeiten ausdauernde Kontinuität, stilistisch wie thematisch. Das Grelle, Ausgestellte des Anfangs hat sich abgeschliffen, wurde mehr und mehr reduziert. Das zeugt von der Lebensklugheit eines Mannes, der seine Grenzen erkennt. So kam es zur Hinwendung zu flächigeren Strukturen, auch zur Plastik.
Ein interessanter Widerspruch zu dieser handwerklichen Beharrlichkeit ist die Stoffwahl Helms. Fühlt er sich doch hier eher flüchtigen Erscheinungen verpflichtet: Schatten und Schattenwesen. Auch jene Seelenzustände, in denen wir uns, aus Selbstschutz und Schwäche, in Illusionen retten. Ausbüxen, Abducken, unterwerfen. Viele seiner Arbeiten aus den frühen Jahren haben noch nichts von ihrer verhaltenen Provokanz verloren. Das ist schön für Bogomil J. Helm und, jenseits der Kunst, schade für Land und Leute.“
Steffen Mensching, März 2004
Er verbindet das Fernliegende und zeigt, dass es gleichwohl zusammengehört, oder er dreht die offizielle Fassade, bis ihre Kehrseite hervortritt...“
(Dr. Hilmar Frank)
Bogomil J. Helm steht im unkonventionellen Gebrauch moderner Arbeitsmittel in den Traditionen der Avantgarde der zwanziger Jahre und fühlt sich politisch engagierten Künstlern wie Heartfield oder Staeck verbunden. Seine Plastiken, Montagen oder Fotografien sind nicht selbstzwecklerisch, sie transportieren Botschaften. Sie haben uns etwas zu sagen.
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