Ermutigung und die Gefahr von „Etikettierung“ junger Menschen

Es dürfte zu den bislang leider noch zu wenig bekannten pädagogischen Grundsätzen zählen, dass junge Menschen durch Ermutigung deutlich stärker zu beeinflussen sind, als durch Entmutigung und Festschreibung von Bildern, die man einmal von Personen gewonnen hat.

Etiketten sind „Gift“ für erzieherische Prozesse. Und gleichzeitig weiß jeder, wie schwer es ist, davon weg zu kommen. Zuschreibungen sind immer auch Festschreibungen. Sie gestatten zudem jungen Menschen, sich entsprechend zu benehmen und gemäß sich-selbst- bewahrheitenden-Prophezeiungen zu verhalten.

Wir sollten überprüfen, was wir Erwachsene in pädagogischer Funktion mitunter beiläufig so über junge Menschen äußern. Andererseits können wir nicht alles auf die Goldwaage legen. Pädagogen benötigen es auch für persönliche Entlastungen. Natürlich brauchen wir Vorannahmen von Menschen und Situationen. Sonst wären wir gar nicht handlungsfähig. Einschätzungen junger Menschen sollten aber immer gut und konkret abgesichert sein. Und gleichzeitig sollten wir bereit sein, Überzeugungen auch zu „verflüssigen“, sie als Hypothesen zu behandeln, die veränderbar sind.

Verhalten ist selten nur richtig oder falsch. Menschen sind nicht nur normal oder gestört. Sie sind vor allem die besten „Experten“ ihrer selbst. Und deswegen müssen wir immer wieder mit ihnen kommunizieren.

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