Verführerisch ist es, auf seinen Status oder den damit verbundenen Machtfaktor zu vertrauen. Und Pädagogen haben diesen immer: sei es in der Schule, im Jugendfreizeitheim und sonstigen pädagogischen Institutionen. Vor allem dann, wenn es mit einer Haltung der Gleichgültigkeit oder zwanghaften Neutralität einhergeht.
Es ist „Gift“ für jede Beziehungsarbeit und legt jungen Menschen konformes Verhalten nahe – zumindest, soweit der Zwang anhält. Aber was ist, wenn für junge Menschen der Zwangskontext aufhört und sie plötzlich (wieder) „draußen“ einer unendlichen Anzahl von Verhaltensoptionen gegenüber stehen?
Beziehungen haben ebenso etwas mit Emotionen wie auch dem Anspruch von Bildung zu tun. Emotionen bedeutet, dass wir die eigene Person nie völlig außen vor lassen können. Ebenso sind Menschen in erzieherischer Funktion immer auch Vertreter demokratischer Prinzipien. Sie müssen Diskussionen auch oder gerade zu gesellschaftspolitischen Themen von jungen Menschen annehmen, ihnen – trotz der Vergangenheit – immer auch ihren Wert für die Gesellschaft zeigen, ihre personale Identität stärken, wie es die Sozialpsychologie nennen würde.
Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen