Ob mehr oder weniger - man war in der DDR mit seinem Privatleben dem Zugriff, der Manipulation, Verführung, Einschüchterung und „Zersetzung“ durch die Stasi ausgesetzt. Die Beziehungen zwischen Geschwistern, Kindern und Eltern, unter Ehe- und Liebespaaren wurden vom MfS instrumentalisiert.
Der Schriftsteller und Journalist Martin Ahrends hat Menschen befragt, die vom Verrat in der eigenen Familie betroffen waren und auch solche, die mit dem MfS zusammengearbeitet haben. Die gesammelten Geschichten berichten vom „sozialen Gift" dieser Eingriffe, die keine Einzelfälle und nicht nur Privatsache sind und an deren Folgen, Menschen heute noch leiden. Durch die Interviews werden aber die Opfer und Täter als Menschen erkennbar: In ihrer Befangenheit, ihrer Verletzung, ihrer Wut, ihrer Resignation und manchmal auch in ihrem Verzeihen.
Lesung: Martin Ahrends (Schriftsteller, Journalist)
Diskussion:
- Martin Ahrends
- Petra Morawe, Beraterin bei der LAkD
Moderation Dr. Marie Anne Subklew
Musik
- Ralf Benschu (Saxophon)
- Andreas Schulte (Klavier)
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Menschen unter Diktaturen“ laden die Gedenkstätte Lindenstraße, das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, die Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur und die Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ herzlich zur Lesung und Diskussion ein.
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