Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum 25. Jahrestag des Mauerfalls laden die Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) und das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) sehr herzlich ein zur Buchvorstellung und Podiumsdiskussion.
Buchvorstellung/Kurzvortrag: „Ausreise per Antrag – der lange Weg nach drüben“
- Dr. Renate Hürtgen
Podiumsdiskussion mit:
- Dr. Marie Anne Subklew (LAkD)
- Grit Böhnke (Erziehungswissenschaftlerin aus Potsdam, verließ am 6. Oktober 1989 die DDR über Ungarn und kehrte im Sommer 1990 zurück)
Moderation: Rainer Potratz (LAkD)
Renate Hürtgen, langjährige Forscherin am ZZF Potsdam, stellt in einem einleitenden Kurzvortrag die Ergebnisse ihrer gerade erschienenen Studie „Ausreise per Antrag – der lange Weg nach drüben“ vor. Sie betrachtet darin die Ausreisebewegung aus der DDR im Kontext der SED-Herrschaftspraxis und des Umgang der lokalen Funktionäre mit den „Antragstellern auf ständige Ausreise“. Vor allem aber die „Ausreiser“ selbst, ihre Herkunft, Sozialisation und kulturellen Prägungen sowie ihre Motive und das Verhältnis zu ihrem sozialen Umfeld werden in den Blick genommen. Dabei zeigt sich, dass unter den Antragstellern häufig gerade jene waren, die bis dahin ein durchaus angepasstes Leben geführt hatten, dessen Grenzen sie nun nicht mehr ertragen wollten. Renate Hürtgen entfaltet eine differenzierte Sicht auf die DDR-Gesellschaft, in der trotz Allgegenwart der Sicherheitsapparate und geschlossener Grenzen auch Eigensinn und Zivilcourage praktiziert wurden.
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