Vorträge von:
Prof. Étienne Balibar (Paris, Irvine)
Prof. Albrecht Wellmer (Berlin)
Prof. Ulrich K. Preuß (Berlin)
anschließend Diskussion
Krankheit, Krieg, Gewalt und Armut auf der einen Seite – Gesundheit, Demokratie, Wohlstand und Reichtum auf der anderen Seite: die Lebensverhältnisse in den verschiedenen Teilen der Welt sind nicht einmal annähernd gleich. Schien sich in den zurückliegenden Jahrzehnten das Versprechen auf Wohlstand für alle sowohl in den westlichen Nationalstaaten als auch im globalen Maßstab immer mehr zu verwirklichen, verschärfen sich die Gegensätze sowohl auf nationaler wie globaler Ebene.
„Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ sind die zentralen Werte der Französischen Revolution und der heutigen Demokratien. Welche Bedeutung geben wir diesen Werten heute? Wie sichern wir die Freiheit – die Freiheit aller? Welche Bedingungen schaffen wir, um die Freiheit zu gewährleisten? Welche Rolle spielt die Freiheit zur Realisierung der Gleichheit? Was meinen wir, wenn wir von Gleichheit sprechen: Gleichheit an Rechten? Gleichheit an Chancen? Für wen sollen sie gelten? Bürger eines Nationalstaats? Bürger Europas? Wo und für wen gelten diese Werte faktisch heute – in Europa, in den Vereinigten Staaten? Haben sie für uns ihren universellen Charakter behalten? Wenn wir sie universell denken, wie rechtfertigen wir, dass in Afrika nicht einmal die Chance zu leben für alle gewährleistet ist?
Freiheit und Gleichheit bedingen einander. Ohne gleiche Chancen an der Gesellschaft teilzuhaben, ohne gleiche Rechte haben wir nicht die gleiche Freiheit. Steigt die Unfreiheit in unseren Gesellschaften, weil die gleichen Chancen für alle nicht gesichert werden können? Freiheit und Gleichheit sind mehr als politische Schlagworte. Als Menschenrechte bilden sie auch die Basis für unsere Bürgerrechte, unsere Möglichkeiten auf die Politik aktiv Einfluss zu nehmen, sie zu gestalten und die Menschenrechte wiederum zu sichern. Was bedeutet heute eine Politik der Gleichheit?
Im Anschluss an die Vorträge von Étienne Balibar, Albrecht Wellmer und Ulrich K. Preuß besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Prof. Dr. Étienne Balibar ist französischer Philosoph. Er lehrte an der Universität Paris-X Nanterre und ist derzeit Professor an der University of California, Irvine. Prof. Dr. Albrecht Wellmer ist Philosoph. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 lehrte er zuletzt an der FU Berlin. Prof. Dr. Ulrich K. Preuß ist Professor für Staatstheorie an der Hertie School of Governance. Er wirkte an der Ausarbeitung des Verfassungsentwurfs des Runden Tisches der DDR mit.
Bemerkung Die Veranstaltung findet in Englisch und Deutsch mit Simultanübersetzung statt.
Teilen auf
Bewertung
Neuen Kommentar hinzufügen