Vor genau 20 Jahren begleiteten die Filmemacher Andreas Fischer (West-Berlin) und Fayd Jungnickel (Potsdam) einen der ersten "Tage der offenen Tür" im Potsdamer "Lindenhotel" mit ihrer Kamera. Die Öffnung des Potsdamer Stasi-Untersuchungsgefängnisses Anfang 1990 für die Potsdamer Opposition und die mehrfach abgehaltenen "Tage der offenen Tür" zogen eine überwältigend große Schar interessierter Besucher an, die selbst in Augenschein nehmen wollten, wie ein Untersuchungsgefängnis des verhassten DDR-Geheimdienstes beschaffen war. Zu den Besuchern gehörten auch ehemalige Häftlinge dieses Gefängnisses wie Herbert Großkopf (verhaftet 1969) und Hubert Schmitz (verhaftet 1978), die zum ersten Mal öffentlich Auskunft über ihr Schicksal gaben. Aus dem Mitschnitt des "Tages des offenen Tür" ist eine beeindruckende und berührende Filmdokumentation entstanden, die das Entsetzen der Besucher, das Leid der Häftlinge, aber auch die Freude darüber widerspiegelt, dass der DDR-Geheimdienst in Auflösung begriffen war, weil die SED durch die friedliche Revolution 1989/90 von der Macht vertrieben wurde. Fayd Jungnickel arbeitet heute als Kameramann. Andreas Fischer ist durch zahlreiche Filmdokumentationen bekannt, darunter "Söhne ohne Väter", "Die Les Humphries Singers – Aufstieg und Fall einer Poplegende" und "Der Hamburger Feuersturm 1943".
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