Prof. Dr. Karol Modzelewski im Gespräch mit Wolfgang Templin Mit den Streiks im August 1980 begann sich in Polen 1980 eine unabhängige Gewerkschaft „Solidarnosc“ zu gründen. Bis zum Kriegsrecht im Dezember 1981 setzte sich Solidarnosc für eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft ein. Mit dem Kriegsrecht und dem Verbot der unabhängigen Gewerkschaft schleppte sich die marode polnische Gesellschaft bis zum Frühjahr 1989. Die grundlegende Reform der Gesellschaft wurde erst neuen Jahre später durch einen runden Tisch eingeleitet. 1989 ist das Jahr der Wende in den Mittelosteuropäischen Staaten. Der realexistierende Sozialismus ist zu Ende, auch in der ehemaligen DDR. Angesichts der Finanzkrise und der Wirtschaftskrise 2008 und 2009 scheinen wir 20 Jahre nach den friedlichen Revolutionen vor neuen Herausforderungen zu stehen. Solidarität heute – Was können uns die Ideen und Werte der friedlichen Revolution für die Zukunft unseres politischen Zusammenlebens sagen. Was heißt Brüderlichkeit heute? Was heißt Solidarität heute? Wie setzen unsere Gesellschaften diese Werte um? Was erwarten die Menschen von einer solidarischen Gesellschaft? Wie können wir Solidarität und Brüderlichkeit in einer globalen Gesellschaft verankern? Prof. Dr. Karol Modzelewski ist Mittelalterhistoriker und ein Akteur der polnischen Opposition seit Anfang der 60er Jahre. Er war der Erfinder des Namens der unabhängigen Gewerkschaft 1980, einer der Intellektuellen aus dem KOR, dem Komitee zur Verteidigung der Arbeiter. Wolfgang Templin war Mitbegründer der Oppositionsgruppe „Initiative Frieden und Menschenrechte“, saß mit am Runden Tisch der früheren DDR, gründete Bündnis 90 mit und war zwei Jahre im Sprecherrat von Bündnis 90. Heute arbeitet er über die orangene Revolution in der Ukraine.
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