Ein Meer an Abkürzungen, endlose Schachtelsätze, bürokratisch-militärische Wortungetüme: Die DDR-Staatssicherheit arbeitete in einer eigenen Sprache. Sie war Ausdruck des Feind- und Weltbildes der Stasi-Mitarbeiter.
Der Sprachwissenschaftler Dr. Steffen Pappert (Universität Duisburg-Essen) analysiert die besonderen Kennzeichen der Sprache in den Stasi-Akten und liefert so neue Einblicke in das System der DDR-Geheimpolizei. Er zeigt, welchen Einfluss Sprache auf die Gesellschaft haben kann und sieht Sprache als ein Spiegel der Funktionsweise des Ministeriums für Staatssicherheit.
Im Anschluss an den ca. 45-minütigen Impulsvortrag sind die Besucher in das Stasi-Unterlagen-Archiv eingeladen. In einem Magazinraum werden Mitarbeiter des Stasi-Unterlagen-Archivs Auszüge aus den Stasi-Akten vorlesen und können zur Struktur und Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit befragt werden.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Quelle: Stasi-Unterlagen-Archiv". Darin erläutern Archivare, Rechercheure und Forscher die Arbeit mit dem Archivgut der DDR-Geheimpolizei. Die Veranstaltung findet jeden letzten Dienstag im Monat statt.
Nächster Termin:
• 28. März: Filme der Geheimpolizei Archivgut aus Bulgarien und der DDR im Vergleich
Der Eintritt ist frei
Veranstaltungsort:
Ehemalige Stasi-Zentrale
„Haus 1“, Projektwerkstatt
Ruschestraße 103
10365 Berlin
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