„Alles schien möglich …“

Die Runden Tische im Bezirk Potsdam und die demokratische Neuordnung in Brandenburg

Veranstaltungsreihe „Menschen unter Diktaturen“

„Wir bleiben hier - gestalten wollen wir“. So und ähnlich lauteten die Forderungen der Potsdamer Demonstranten am 7. Oktober 1989. Wie überall in der DDR verfolgten viele der oppositionellen Gruppen eine Entmachtung der SED und eine Demokratisierung des Landes. Als sich die Runden Tische formierten, hatten sich die Machtverhältnisse in der DDR bereits zugunsten der Bürgerbewegung geändert. Die SED ließ sich nach Vermittlung durch die Berlin-Brandenburgische Kirchenleitung schließlich auf die Mitarbeit an einem Zentralen Runden Tisch in Berlin ein. Im Bezirk Potsdam formierte sich der Runde Tisch erstmals am 20. Dezember im Saal der Heilig-Kreuz-Gemeinde. Auf der städtischen Ebene hatte sich das Bürgerkomitee Rat der Volkskontrolle gebildet.

Die Runden Tische in der DDR können als (Vor-)Schulen der Demokratie verstanden werden. Oppositionelle Gruppen und demokratische Parteien verfolgten dabei ein eigenständiges Fortbestehen und eine Reformierung der DDR. Sie wurden jedoch von den Forderungen der Demonstranten auf der Straße nach einer schnellen Wiedervereinigung überholt.

Die Podiumsveranstaltung fragt Akteure der Runden Tische der Stadt und des Bezirkes Potsdam sowie des Zentralen Runden Tisches der DDR danach, welche Arbeit geleistet werden konnte. Welche Gestaltungsmöglichkeit entfalteten sie und haben sie geholfen, die SED weiter zu entmachten oder verschafften sie ihr Zeit? Welche Forderungen konnte die Bürgerbewegung für eine Neuordnung der DDR umsetzen?

Podiumsgespräch mit Teilnehmern der ehemaligen Runden Tische von 1989/90
mit einem Vortrag von Grit Poppe (Potsdam)

Moderation: Dr. Ulrich Mählert (Bundesstiftung Aufarbeitung, Berlin)

  • Dr. Ulrich Mählert, Zeithistoriker und Leiter des Arbeitsbereichs Wissenschaft und Internationale Zusammenarbeit der Bundesstiftung Aufarbeitung.
  • Grit Poppe, Schriftstellerin, 2010 mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher ausgezeichnet, Mitglied bei Demokratie Jetzt, Mitglied des Runden Tisches des Bezirks Potsdam
  • Ute Samtleben (Journalistin, Galeristin, im Rat der Volkskontrolle Potsdam),
  • Konrad Weiß (1989 Mitbegründer von Demokratie Jetzt, 1989/90 am Zentralen Runden Tisch, 1990 Mitglied der Volkskammer) und
  • Prof. Dr. Hans-Joachim Schreckenbach (Staatsarchiv der DDR und Kulturbund, 1989/90 am Runden Tisch des Bezirks Potsdam)

Eine Kooperationsveranstaltung des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, der Gedenkstätte Lindenstraße, der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur und der Fördergemeinschaft Lindenstraße 54

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