Die Stasi erhielt 1950 ihren Sitz mitten in einem Wohngebiet in Berlin-Lichtenberg. Anfänglich kaum beachtet, drückte sie dem Viertel nach und nach ihren Stempel auf. Bis 1989 entwickelte sich die Stasi-Zentrale stetig weiter. Die Planer passten hierbei die baulichen Veränderungen den Herausforderungen der Geheimpolizei an. Es entstand eine Stadt in der Stadt, militärisch gesichert und hermetisch abgeriegelt, die sich dem Blick Außenstehender weitgehend entzog.
In einem Vortrag erläutert Beate Marvan (Arnold und Gladisch Gesellschaft von Architekten mbH), wie die Architektur der Stasi dazu beitrug, sich von der Außenwelt abzuschotten. Zudem skizziert sie, wie die Bauwerke die internen Arbeitsabläufe der Staatssicherheit begünstigten. Im November 2010 bezog die Architektin mit ihren Kollegen selbst das frühere Stasi-Gelände und koordinierte die Sanierungsarbeiten des Stasi-Museums. Heute betreut das Architektenbüro den Umbau von „Haus 7“, in dem früher die Hauptabteilung XX ihre Arbeitsräume hatte.
Im Anschluss zeigt eine Führung durch einzelne Gebäude das architektonische Innenleben der MfS-Zentrale. Besichtigt werden unter anderem „Haus 1“ sowie der weitestgehend seit 1990 unberührte Nordflügel von „Haus 7“, wo die Spuren der Stasi noch sichtbar sind.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Quelle: Stasi-Unterlagen-Archiv“. Darin erläutern Archivare, Rechercheure und Forscher die Arbeit mit dem Archivgut der DDR-Geheimpolizei.
Nächste Termine:
• 27.06.2017 Klassenkampf im Trainingsanzug. DDR-Spitzensport im Visier der Stasi
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