Wie das "Brandenbuch" entstanden ist

Das "Brandenbuch" hat eine besondere Entstehungsgeschichte. Von Anfang an waren die Brandenburger in das Projekt eingebunden. In einer landesweiten Online-Umfrage konnten sie wählen, was sie lesen oder lieber nicht sehen wollten.

Allee in Brandenburg
Allee in Brandenburg

Dieses Buch haben sich die Brandenburger wirklich gewünscht. Aber der Reihe nach: Die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung wollte eine neue Landeskunde für Brandenburg herausgeben. Die alte Landeskunde stammte von 2009, viele Inhalte waren überholt, das Land hatte sich verändert. Doch wie sollte das neue Werk aussehen, was wollten die Brandenburger? Diese Frage bewegte die Landeszentrale, denn ein Buch über Brandenburg sollte auf keinen Fall ohne seine Bürger entstehen. Im Januar und Februar 2014 wurden daher die Brandenburger über elektronische Newsletter, soziale Netzwerke und Medienbeiträge dazu eingeladen, an der Gestaltung und Ausrichtung der neuen Landeskunde mitzuwirken. In einer landesweiten Online-Umfrage konnten sie wählen, was sie über Brandenburg lesen und was sie lieber nicht sehen wollten.

Durch die sieben Punkte der Umfrage hatten sich am Ende mehr als 400 Teilnehmer geklickt und zwar quer über alle Generationen: rund jeder Vierte (26 Prozent) gab an, zwischen 18 und 30 Jahre alt zu sein. 57 Prozent gehörten zu den 30 bis 60-Jährigen und fast jeder Fünfte (17 Prozent) war älter als 60 Jahre.

Das ist ein sehr gutes Ergebnis, so die Macher des Umfrage-Tools vom Institut für Angewandte Geschichte in Frankfurt (Oder). Wenn man die Klicks auf Facebook und die Abonnenten der Newsletter berücksichtigt, so hat das Vorhaben eine große Reichweite im ganzen Land erzielt."

Die Umfrageergebnisse überraschten. Zwar suchten die Brandenburger viele Informationen zuerst im Internet, so auch Inhalte über den Ort, die Region und das Land, in dem sie leben. Aber, und das war doch eine Überraschung: Auf das gedruckte Buch wollten nur wenige verzichten. Mehr als 70 Prozent sprachen sich für eine Printversion aus.

Information, Identifikation mit dem Land und Anregung zur aktiven Beteiligung an dem, was in Brandenburg passiert, diese drei Punkte standen ganz an der Spitze der Erwartungen an eine neue Landeskunde. Eher unerwartet kam da die zeitliche Perspektive der Teilnehmer: Die Mehrheit der Befragten sprach sich für eine Landeskunde aus, die die Geschichte des Landes und die Identität seiner Bewohner behandelt. Nur 42 Prozent wünschten sich hingegen in erster Linie Zukunftsthemen.

Einig waren sich aber alle Befragten in einem: Die neue Landeskunde sollte "für alle", also verständlich geschrieben sein. Dabei unterhaltsam wirken, thematisch abwechslungsreich mit Ausflügen in die Kunst, Kultur und Medien bestückt sein, Beziehungen zu den Nachbarn des Landes und den demographischen Wandel behandeln. Kein Märchenbuch sollte sie werden, sondern fundierte Informationen enthalten, die abwechslungsreich präsentiert werden.

Entstanden ist "Das Brandenbuch. Ein Land in Stichworten". Im Dezember 2015 erschien die erste Auflage. Das Interesse war riesig. Innerhalb von wenigen Wochen waren die ersten 6.000 Stück vergriffen, so dass bereits im Frühjahr 2016 die zweite Auflage mit 4.000 Stück gedruckt wurde.

Ohne die Ideen der Brandenbürger wäre das Buch nicht das geworden, was es ist. Wir freuen uns daher schon auf die nächste Gelegenheit zur Zusammenarbeit.

Landeszentrale, Juni 2016

Nachstehend können alle Interessierten die Umfrage noch einmal nachlesen. Achtung! Das Modul ist geschlossen, eine Teilnahme nicht mehr möglich. Hinweise, Kommentare, Kritik, Zustimmung sind aber selbstverständlich weiterhin willkommen.

 

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Interessante Frage: Was muss heute in eine zeitgemäße Landeskunde rein? – und soll sie eher "akademisch" oder "populär" sein? - Da es "akademisch" nichts Adäquates gibt, sollte m.E. die Landeszentrale eher in diese Richtung gehen.
Es gibt ja in der Tradition der Landeskunde verschiedene Stränge: "geographische", "historische", "politische" Landeskunde. Wichtig wäre eine Synthese. D.h.: 1) Darstellung der naturräumlichen Grundlagen (mit ökologischer Sensibilität und Umweltproblemen), 2) geschichtliches "Gewordensein", d.h. v.a. Territiorialgeschichte: das Kernland Preußens ohne Berlin llus die Lausitz, die erst seit 1815 "dazugehört", dann: 3) Menschen und Wirtschaft: demographische und sozioökonomische Situation und Entwicklungstendenzen, im Gesamtraum und in Teilräumen (hier vor allem: der Gegensatz zwischen "innen" und "außen"); Wege politscher Gestaltung: Organisation, Verwaltungsgliederung; Partizipation; 4) Über die Ökonomie hinaus: Kultur, Alltag, Freizeit; 5) "Außenbeziehungen": vor allem Berlin und Polen.

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