Ex cathedra – Polens Kirche zwischen Widerstand und Traditionalismus

Podiumsdiskussion

Kirchenturm vor blauem Himmel
Foto: mw238 | flickr | CC BY-SA 2.0

Die katholische Kirche unterstützte den Widerstand gegen das kommunistische Regime der Volksrepublik Polen. Damit verteidigte sie nicht nur die nationale Identität des Landes, sondern kämpfte auch für Freiheit, Menschenrechte und die Demokratie. Gleichzeitig verkündeten die polnischen Bischöfe ihr paternalistisches Wort „ex cathedra“ und erwarteten, dass man sie in allen politischen Angelegenheiten als Autoritätspersonen behandelte, und duldeten keine Kritik.

Auch 25 Jahre nach der friedlichen Revolution, als Mitglied der Europäischen Union, hat Polen einen religiösen Sonderstatus. Die Zahl derer, die sich selbst als religiös bezeichnen, ist seit Jahrzehnten stabil. Etwa 95 Prozent der erwachsenen Polen identifizieren sich mit dem Katholizismus; das Klischee „Pole = Katholik“ trifft noch immer zu. Das hat Konsequenzen für das Familien- und Frauenbild und die Haltung zu Homosexualität und Abtreibung.

Nach den Wahlen 2015 hat die Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) faktisch alle Fäden in der Hand und beginnt mit dem Abbau demokratischer Eckpfeiler. Mit Sorge und Skepsis betrachten die europäischen Nachbarn die Situation vor Ort. Welche Rolle wird die katholische Kirche einnehmen?

In dieser Situation sind die Brandenburger nicht nur Zuschauer der Veränderungen im Nachbarland Polen. Uns verbindet eine langjährige Partnerschaft auf zahlreichen Gebieten. So ist das Ökumenische Europa-Centrum Frankfurt (Oder) e.V. entstanden, welches dem Appell des ehemaligen Präsidenten der EU-Kommission, Jacques Delors, aus dem Jahre 1992 folgte, Europa eine Seele zu geben. Protestanten, Katholiken und auch Nichtchristen schufen hier einen Ort des Austausches und auch der Debatte um kontroverse Themen mit den polnischen Nachbarn.

Gäste:

  • Grzegorz Chojnacki, Dr. habil., katholischer Theologe, Mitglied der polnischen theologischen Gesellschaft, Prodekan der theologischen Fakultät an der Universität in Stettin.
     
  • Christoph Bruckhoff, langjähriger Vorsitzender des Oekumenischen Europa-Centrum Frankfurt (Oder) e.V. und evangelischer Superintendent des Kirchenkreises Frankfurt (Oder)
     
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