In der DDR wurde es offiziell als "Durchgangsheim" bezeichnet, in Wirklichkeit war es ein Gefängnis. Ein Kindergefängnis, wie es die ehemaligen Insassen nennen. Kinder und und Jugendliche wurden im brandenburgischen Bad Freienwalde unter unzumutbaren Bedingungen eingesperrt und misshandelt.
Die Geschichte der Jugend- und Kinderheime in der DDR, insbesondere der Spezial- und Durchgangsheime, bedarf noch einer umfassenden Aufarbeitung. Dabei ist eine historisch genaue, differenzierte Betrachtung notwendig.
Die Ausstellung "Lebenslänglich Heimkind" ist die erste museale, audiovisuelle Auseinandersetzung mit den Verbrechen der sozialistischen Erziehung in der DDR am Beispiel des sogenannten Übergangsheim Bad Freienwalde, im Land Brandenburg.
Die Ausstellung ist ein wichtiger Erinnerungs- und Gedenkort geworden, der den Geschädigten und Betroffenen dazu dient dem erlittenen Unrecht gegenüber treten zu können und persönliche Erlebnisse aufzuarbeiten. Die Ausstellung zeigt die Fragwürdigkeit und Brutalität eines Systems, dass Abweichungen von der Norm mit nichts Anderem als Freiheitsentzug und Maßregelung zu begegnen wusste.
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