NS-Verbrecher und Staatssicherheit

Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR

Filmvorführung und Diskussion

Aus dem Film: "Der gute Vater. Eine Tochter klagt an" Screenshot: Landeszentrale
Beate Niemann im Film "Der gute Vater - eine Tochter klagt an", der bei der Veranstaltung gezeigt wird. Screenshot: Landeszentrale

Bis heute gilt die Verfolgung von NS-Tätern in der DDR als vorbildlich. Doch nach der Öffnung der Akten der Staatssicherheit zeigte sich, dass im Umgang mit der NS-Vergangenheit doppelte Standards galten. Einerseits prangerten die SED und das Ministerium für Staatssicherheit die Bundesrepublik an, andererseits blockierten sie Ermittlungen gegen NS-Täter im eigenen Land, wenn sie dem offiziellen Bild vom Antifaschismus der DDR entgegenstanden.

Beate Niemann und Henry Leide bezeugen dies aus ganz unterschiedlicher Perspektive. Nach dem Ende der DDR und der Öffnung der Stasiakten wollte Beate Niemann ihren Vater Bruno Sattler rehabilitieren. Doch statt vermeintliches DDR-Unrecht aufzudecken, belegten die Akten, dass er ein NS-Massenmörder war. Ihre Erfahrungen verarbeitete sie in der Biografie „Mein guter Vater: Leben mit seiner Vergangenheit“ (Metropol Verlag, 2008).

Henry Leide ist der Autor von „NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR“ (Vandenhoeck & Ruprecht, 3. Aufl. 2005). Er untersuchte die Stasi-Akten aus wissenschaftlicher Sicht und stieß auf Anwerbungen von NS-Verbrechern durch die Staatssicherheit, vereitelte Strafverfahren gegen DDR-Ärzte und verweigerte Rechtshilfe für die ausländische Justiz.

Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Der gute Vater – eine Tochter klagt an“ von Grimme-Preisträger Yoash Tatari. Er begleitete Beate Niemann ein Jahr bei ihren Recherchen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, den Gästen Fragen zu stellen.

Gäste:

  • Beate Niemann, Buchautorin
  • Henry Leide, Mitarbeiter der BStU-Außenstelle Rostock und Autor des Buches „NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR“

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Kommentare

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Dem Inhalt des Buches und des Interviews von Frau Niemann würde es entsprechen, wenn es nicht unter der Rubrik "NS-Verbrecher und Staatssicherheit" erschiene, sondern unter der Rubrik "NS.-Verbrecher in der BRD in Amt und Würden, in der DDR hinter Gittern". Die Verwechslung der Rubriken ist Teil der aktuellen Verkehrung des Geschichtsbildes. Frau Niemann gehört meine ungeteilte Hochachtung.

Sehr geehrte/r Dr. Tyb'bl,

wir nehmen Ihren Kommentar gern mit in die Veranstaltung. Neben Frau Niemann ist auch Henry Leide zu Gast, der Autor des Buches "NS-Verbrecher und Staatssicherheit" ist und insbesondere zum aktuellen Geschichtsbild Auskunft geben kann. Sie sind natürlich herzlich eingeladen, sich auf der Veranstaltung selbst ein Bild zu machen. Mit freundlichen Grüßen
Ihre Landeszentrale

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