Die Baustoffindustrie steht derzeit stark in der Kritik. Sie ist ursächlich für 10 % des weltweiten Ausstoßes von CO². Eines ist klar: diese Industrie muss sich verändern. Um jedoch in die Zukunft zu schauen, sollten wir auch verstehen, wie die Vergangenheit der Baustoffindustrie aussieht und wie sie die Menschen prägte, die in ihnen arbeiteten.
Der Kalkstein und dessen Abbau ist der Ausgangspunkt der Baustoffindustrie in Rüdersdorf. In harter körperlicher Arbeit wurde hier über Jahrhunderte hinweg Kalkstein abgebaut. Innovationsprozesse und der Einsatz von neuartigen Maschinen führten dazu, dass die Arbeit leichter und sicherer wurde. Gleichzeitig ist der Tage- und Bergbau mit einer reichen Tradition verbunden, die zu einem Identifikationspunkt für die Arbeitenden werden. Wie sieht die Geschichte des Tagebaus in Rüdersdorf aus? Welche Bedeutung hat es, als Arbeiter:in im Tagebau zu arbeiten und wie veränderte sich diese? Was bedeutet die Bergbautradition heute?
In der Diskussion möchten wir uns damit auseinandersetzen, welchen Einfluss politische und wirtschaftliche Entscheidungen auf das Leben und die Arbeit in Rüdersdorf haben und hatten.
Der Referent Richard Thieleman ist diplomierter Bergingenieur. Er war im Rüdersdorfer VEB „Kalk-, Zement- und Betonwerke“ jahrelang im Tagebau tätig und u.a. als Abteilungsleiter für den Abbau und das Sprengwesen zuständig. Heute ist er Mitglied des Bergbauvereins Rüdersdorf e.V. und veröffentliche Ende 2023 die Broschüre „Tagebauchronik Rüdersdorf von 1945 bis 2005“. Siegrid Görike, ehemalige Fahrerin von Tagebaugroßgeräten, erzählt davon, wie es für sie war, als einzige Frau im Tagebau zu arbeiten. Auch sie ist Mitglied des Bergbauvereins Rüdersdorf e.V..
Die Moderation übernimmt Dr. Kathrin Jurkat, Historikerin im Museumspark Rüdersdorf. Das Publikum ist herzlich eingeladen, Fragen zu stellen.
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