Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre... Wahlprognosen beruhen auf Umfragen, die verschiedene Institute unter Wahlberechtigten durchführen. Wie genau die Prognosen sind, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
Würde am kommenden Sonntag der neue Bundestag gewählt, käme die SPD auf 23 Prozent, die Union aus CDU und CSU wären zweitstärkste Kraft mit 21 Prozent. Die drittstärkste Partei im Bundestag wäre nach der neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und stern die Grünen mit 18 Prozent. Die FDP kommt auf 12 und die AfD auf 11 Prozent, die Linke auf 6 Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 9 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt bei 24 Prozent.
Für die repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa wurden die Daten von 2.508 Wahlberechtigten erhoben, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ausgewählt wurden. Die Interviews wurden in der Zeit vom 24.-30. August 2021 geführt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten. (Stand: 31. August 2021, Quelle: wahlrecht.de)
Wie aussagekräftig sind Wahlprognosen?
Wahlprognosen beruhen auf Umfragen, die unterschiedliche Institute unter Wahlberechtigten durchführen. Wie genau die Prognosen sind, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Die Kollegen in der Landeszentrale Baden-Württemberg haben einige zusammengestellt.
- Repräsentativität: Umfrageinstitute befragen in der Regel einige tausend Wahlberechtigte und versuchen daraus zu errechnen, wie die Gesamtzahl der Wahlberechtigten abstimmt. Dafür muss die Zusammensetzung der Befragten jedoch der Zusammensetzung der gesamten Wählerschaft entsprechen. Das bedeutet, dass Faktoren wie die Altersstruktur, die Geschlechterzusammensetzung, die politischen Präferenzen etc. in der Gruppe der Befragten mit der gesamten Wählerschaft übereinstimmen müssen. Weil Umfrageinstitute in der Regel kommerziell arbeiten, gehört es zu ihren Geschäftsgeheimnissen, wie sie versuchen, die Repräsentativität der Befragten zu ermitteln.
- Parteibindungen: Jahrzehntelang spielten in der Bundesrepublik gewachsene Bindungen zwischen Wähler/-innen und Parteien eine große Rolle. Diese erleichterten auch die Vorhersage des Wahlverhaltens bestimmter Gruppen. In den letzten Jahren hat die Bedeutung der Parteibindungen jedoch abgenommen, es gibt mehr Wechselwähler/-innen als vorher – das erschwert Prognosen.
- Ehrlichkeit: Prognosen werden auch dadurch erschwert, dass bei Umfragen nicht alle Befragten ihre wahren Parteipräferenzen angeben. Wenn Befragte beispielsweise den Eindruck haben, dass ihre Wahlpräferenzen sozial nicht erwünscht sind, geben sie möglicherweise keine ehrliche Antwort auf die Frage, wen sie wirklich wählen möchten. "Menschen, die glauben, dass sie die öffentliche Meinung gegen sich haben, geben nicht zu, wie sie wählen. Das merkten wir gerade bei der AfD", sagte beispielsweise der Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter (Quelle: Huffington Post).
Wahlumfragen - wie aussagekräftig sind sie wirklich?
Manch einer wüsste schon jetzt gern, wie die Bundestagswahl ausgeht. Aber Vorsicht: Wahlumfragen zeigen Stimmungsbilder, sind aber keine Voraussage des Wahlergebnisses, erklärt Politikwissenschaftler Thorsten Faas.
BLPB, September 2021
Teilen auf
Kommentare
KommentierenWahlprognosen
Hallo, spannende Zahlen und Aussagen. Jetzt fehlen ja nur noch die Angaben aus Brandenburg und für die regionalen Wahlkreise in unserem Bundesland.
Freundliche Grüße
Re: Wahlprognosen
Hallo, zur Bundestagswahl 2021 sind uns derzeit keine Wahlprognosen für Brandenburg bekannt. In unserem Bundestagswahl-Portal finden Sie alle Direktkandidatinnen und -kandidaten in allen Wahlkreisen unseres Bundeslandes sowie weiterführende Informationen.
Mit den besten Grüßen Ihre Landeszentrale
Neuen Kommentar hinzufügen