Im Januar 1961 wurde in Ost-Berlin ihr Sohn Thorsten geboren, der schwer erkrankt auf Medikamente aus dem Westteil der Stadt angewiesen war. Als wenig später die Mauer gebaut wurde, war das Kind plötzlich davon abgeschnitten. Nach einer dadurch verursachten lebensbedrohlichen Rückfallerkrankung wurde Thorsten in eine West-Berliner Klinik überwiesen. Die Eltern bekamen jedoch keine regelmäßige Besuchserlaubnis. Mit gefälschten Pässen versuchten sie daraufhin, aus der DDR zu fliehen. Die Aktion misslang, blieb aber folgenlos. Im Februar 1963 wurde Sigrid Paul dennoch verhaftet, nachdem drei Studenten, die durch einen Tunnel an der Brunnenstraße flüchten wollten, bei ihr übernachtet hatten. Nach monatelanger U-Haft verurteilte ein DDR-Gericht sie wegen Beihilfe zur Republikflucht zu vier Jahren Zuchthaus.
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