Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Wiedervereinigungsprozess sind Ostdeutsche in Elitepositionen in den zentralen Bereichen Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Kultur noch immer unterrepräsentiert. 2016 belegte dies eine Studie der Universität Leipzig im Auftrag des MDR erneut: Bundesweit suche man ostdeutsche Führungskräfte vergeblich, lediglich 1,7 Prozent der Spitzenpositionen seien von Ostdeutschen besetzt.
Mit ihrem Projektvorhaben „Ostdeutsche Eliten. Träume, Wirklichkeiten und Perspektiven“ möchte die Deutsche Gesellschaft e. V. mit Unterstützung der Bundesbeauftragten für die neuen Bundesländer die Debatte um Identität, Rolle und Bedeutung der ostdeutsche Eliten im wiedervereinten Deutschland aufgreifen und vertiefen. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Elitenforscher Herrn Prof. Dr. Heinrich Best und seinem Forschungsteam (Friedrich-Schiller-Universität Jena/KomRex – Kompetenzzentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration) realisiert.
Auf Grundlage einer Bestandsaufnahme der bisherigen Forschungsergebnisse wurden in einem dreiteiligen Expertenforum in Berlin Antworten gefunden und nach Möglichkeit Lösungsansätze formuliert. Im Vorfeld der Bundestagswahl werden auf einem eintägigen Symposium in Berlin die Arbeitsergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert und zur Diskussion gestellt. Die Projektergebnisse werden zudem in einer Online-Broschüre dokumentiert und veröffentlicht.
Das Projekt richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Kultur, Zivilgesellschaft und Medien sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger, die dazu aufgefordert sind, die brisante Debatte um Identität, Rolle und Bedeutung der Ostdeutschen in Elitepositionen aufzugreifen, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen sowie Wirklichkeiten und Perspektiven für die ostdeutschen Eliten zu benennen.
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