
90 Minuten, Deutschland, 2018, Regie, Buch: Bettina Borgfeld, Kamera: Markus Winterbauer, Bettina Borgfeld, Börres Weiffenbach, Produktion: Filmtank Audience
Die kleine Insel Sark war bis zum Jahr 2008 der letzte feudalistisch regierte Staat Europas. Nur 600 Menschen leben dort, inmitten von grünen Auen, windschiefen Bäumen und sehr vielen Schafen - aber mit einem eigenem Parlament. Direkt der Krone unterstellt, regierten Fischer, Gärtner und Milchbauern die Insel über die Jahrhunderte nach ihren Vorstellungen von Grundbesitz, Steuern und Recht. Bis zwei britische Milliardäre beginnen, gegen Sarksches Recht juristisch vorzugehen und Stück für Stück der Insel aufzukaufen. Das gute Recht der einen wird für Andere zum Albtraum. Und die idyllische Insel wird zum Schauplatz eines absurden Konfliktes um Demokratie, Meinungsfreiheit und gesellschaftliche Verantwortung. In Zeiten von Fake News, Panama Papers und Turbokapitalismus blickt der Film auf eine kleine Inselgemeinschaft, die sich gegen einen milliardenschweren Investor stellt und einen hohen Preis dafür zu zahlen hat.
"eine unglaubliche Auseinandersetzung in Zeiten des globalen Finanzkapitalismus - eine Auseinandersetzung, die sich stellenweise anhört wie der Plot einer Netflix Serie.“ – dok Leipzig nov 2018
Vorher zeigt ein Kurzfilm mit dem Beispiel eines Landwirts in Grünheide, wie Konzerne auch in Brandenburg ihr Geld in Ackerland anlegen, wie durch Spekulation die Bodenpreise ins Bodenlose fallen und die bäuerliche nach und nach durch eine industrielle Landwirtschaft ersetzt wird.
Anschließendes Filmgespräch mit der Regisseurin des Films Bettina Borgfeld und dem von Landgrabbing betroffenen Landwirt Carlo Horn aus Grünheide, selbst auch Fachberater für Ökologische Landwirtschaft. Moderation: Ernst-Alfred Müller, Leiter Filmfestival Ökofilmtour, FÖN e. V.
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