
Die Treuhandanstalt war eine der umstrittensten Organisationen in der deutschen Geschichte. Als »größtes Unternehmen der Welt« führte sie einen Vermögensumbau von bisher unbekanntem Ausmaß durch. Zwischen kollabierendem Realsozialismus und sich globalisierendem Kapitalismus überführte ihr Personal die »volkseigenen« Betriebe der DDR vom Plan zum Markt.
Verkäufe an zumeist westdeutsche Investoren, Branchenabwicklungen und Massenentlassungen prägten ihre krisengeschüttelte Geschäftspraxis nicht weniger als wütende Proteste, politische Kontroversen und öffentliche Skandale. In dieser Zeit des großen Umbaus kam nicht nur buchstäblich die DDR unter dem Hammer, sondern es ergaben sich auch große Veränderungen in den Biografien vieler Menschen, denn mit der Schließung der volkseigenen Betriebe ging oft auch der Arbeitsplatzverlust für unzählige Menschen einher.
Über die historische Bedeutung der Treuhand und das Hineinwirken jener Institution in die ostdeutschen Transformationsprozesse sprechen Marcus Böick und ehemalige Mitglieder des VEB Halbleiterwerkes Frankfurt (Oder).

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