Nachdem die Küstrin 1945 zwischen Deutschland und Polen geteilt wurde und die Grenze für den Personenverkehr geschlossen wurde, stellten die Ereignisse von 1992 für die Bevölkerung der grenznahen Regionen eine ganz besondere Zäsur dar. Die Wiedereröffnung der Grenze ermöglichte nicht nur den ehemaligen Bewohnern der ehemals deutschen Gebiete einen Besuch in ihrer ehemaligen Heimat, sondern veränderte die gesamte Grenzregion, eröffnete wirtschaftliche und persönliche Beziehungen und ermöglichte eine Aufarbeitung der lange unterdrückten, gemeinsamen Geschichte.
30 Jahre nach diesen Ereignissen sowie nach dem späteren Eintritt Polens in die EU und nach der Einstellung der Grenzkontrollen, geriet die damalige Geschichte in Vergessenheit. Besonders die jüngere Generation assoziiert mit der „Grenzöffnung“ eher den kontrollfreien Grenzverkehr. Der Film ermöglicht eine Diskussion über die Werte, die aus dem Leben in einer offenen Gesellschaft kommen. In einer Zeit der wiedererwachenden Nationalismen ist das von besonderer Wichtigkeit
Anhand des Archivmaterials und Zeitzeugeninterviews erzählt der Dokumentarfilm "30 Jahre Grenzöffnung Küstrin" die Geschichte des 1992 entstandenen Grenzüberganges Kostrzyn/Küstrin. Nach fast 50 Jahren bekamen die Bewohner der 1945 geteilten Stadt zum ersten mal die Möglichkeit direkt in das Nachbarland zu fahren. Heute erzählen sie, was diese Entscheidung in ihrem Leben verändert hat, welche Möglichkeiten sich dadurch für sie eröffnet haben und schließlich – mit welchen Gefühlen sie diese Ereignisse begleiteten.
Zum ersten mal wird der Film während der Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Grenzöffnung im Kulturhaus Küstrin-Kietz gezeigt.
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