In einer Zeit, in der Moral im gesellschaftspolitischen Diskurs bereits zum Unwort verkommen scheint, stellt Anne Rabe die entscheidende Frage: Können wir uns eine Welt ohne „M-Wort“ leisten? Anhand des Umgangs mit Armut, Migrations- und Klimapolitik und steigender Radikalisierung, beleuchtet sie die gefährlichen Folgen der Verächtlichmachung von Moral in Deutschland. Im Januar 2025 erlebt Deutschland einen Tabubruch.
Zum ersten Mal seit Gründung der Bundesrepublik sind es Rechtsextreme, die in einer Abstimmung im Bundestag für die entscheidende Mehrheit sorgen. Das ist nur der vorläufige Höhepunkt einer schon langen zu beobachtenden Verschiebung im politischen Diskurs: Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts haben die Demokratien weltweit unter Druck gesetzt. Autokratien und Imperialismus sind wieder auf dem Vormarsch. Moralische Beweggründe sind nicht mehr Teil der Tagesordnung. Welch verführerischer Sog darin liegt, kann man überall dort beobachten, wo auch Demokraten ihm nachgeben.
Erhellend erläutert Anne Rabe, wie wir die Moral aus dem politischen und gesellschaftlichen Diskurs verdrängt haben, warum dies so gefährlich ist und wie moralisches Denken und Handeln Teil der Lösung sein kann. Eine brillante Analyse, die in einer pessimistisch stimmenden Weltlage Anlass zur Hoffnung gibt.
Quelle: KLETT-COTTA SACHBUCH
Zu Beginn unserer Veranstaltung wird Anne Rabe aus ihrem neuen Buch „Das M-Wort. Gegen die Verachtung der Moral“ lesen. Im Anschluss gehen wir in den Austausch mit unseren Gästen:
- Inga Pylypchuk, Filmemacherin, Ukraine
- Beate Wolf, Polizeiseelsorgerin, Brandenburg
Moderation: Daniel Schulz, taz
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