Am Beispiel der „Antragsteller auf ständige Ausreise“ im Kreis Halberstadt entwirft Renate Hürtgen ein anschauliches Bild der Gesellschaft und des Herrschaftsalltags in der DDR der Honecker-Ära. Sie betrachtet u. a. den Umgang der lokalen Funktionäre mit den Antragstellern. So wiesen diese in Abständen besonders die „hartnäckigen Antragsteller“ darauf hin, dass ihre Begehren „rechtswidrig“ seien.
Ebenso spricht sie über die „Ausreiser“ selbst, ihre Herkunft, Sozialisation und kulturellen Prägungen. Dabei zeigt sich, dass unter den Antragstellern häufig gerade jene waren, die bis dahin ein durchaus angepasstes Leben geführt hatten, dessen Grenzen sie nun nicht mehr ertragen wollten.
Im Anschluss spricht Rüdiger Sielaff mit Renate Hürtgen über eigene Ausreiseerfahrungen. Das Gespräch wird von Dr. Marie Anne Subklew moderiert.
11:00 –17:00 | Besichtigung der Zellenräume, Ausstellungen, Videopräsentationen und Musterakten
15:00 | Lesung mit Dr. Renate Hürtgen, Autorin „Ausreise per Antrag: Der lange Weg nach drüben“
16:00 | Podiumsgespräch mit Dr. Renate Hürtgen und Rüdiger Sielaff, BStU
Moderation: Dr. Marie Anne Subklew, LAkD
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