Idyllische Waldseen, wilde Flusslandschaften - eine Entdeckungsreise durch die Kulturlandschaft Lausitz. Tausende von Teichen prägen heute die Region Südbrandenburgs und Ostsachsens, mal von Bruchwäldern umrahmt, mal von trockenen Heiden. Keine Wildnis zwar, eher naturnahes Kulturland. Doch mit einer Vielfalt, die deutschlandweit ihresgleichen sucht. Hier ist ein wenig bekanntes Refugium für viele seltene Wildtiere entstanden. Fischotter, Marderhunde und Rohrdommeln bevölkern das schilfgesäumte Teichland. In den Bruchwäldern ziehen sogar Elche ihre Kälbchen groß.
Nur wenige Kilometer entfernt hat jahrzehntelanger Braunkohletagebau riesige Abraumhalden und Bergbauseen hinterlassen. Doch in die vom Menschen geformte Landschaft kehrt die Natur zurück: Wolfsrudel und Rothirsche durchstreifen heute die Truppenübungsplätze von gestern. Wenn es Frühling wird, erfüllen seltsame Laute die stille Wasserwelt der Teichlausitz. Was klingt, als würde jemand in eine Flasche pusten, sind kilometerweit hörbare Balzrufe der Rohrdommel. Zu entdecken ist der äußerst seltene Vogel allerdings kaum: Fühlt er sich beobachtet, reckt er Kopf und Schnabel steil nach oben und bewegt sich wie die Schilfhalme sanft im Wind. Das braun-schwarze Gefieder macht ihn so gut wie unsichtbar. Schillernde Bienenfresser und Wiedehopfe brüten in der Heide. Diesem Film aus der aufwändig produzierten ARD-Reihe „Wildes Deutschland“ gelingt es, den Zuschauer mit faszinierenden Aufnahmen für die Naturwunder „vor der eigenen Haustür“ zu begeistern.
Die Rückkehr des Wiedehopfs
Dokumentarfilm von Florian Berger und Stefan Polasek, 2012, 52 Min.
Im Alten Ägypten galt der Wiedehopf als heilig, in Persien symbolisierte er Mut, und die Bibel stufte ihn als nicht essbar ein. Heute gehört die Unterart der Baumhopfe zu den gefährdeten Tierarten Österreichs. Schuld daran ist zum einen der Anfang der 50er Jahre im Zuge intensiver Landwirtschaftsmethoden einsetzende Rückgang von Wallhecken und lichtem Gehölz, dem natürlichen Lebensraum des Vogels. Zum anderen hat der umfangreiche Einsatz von Pestiziden die Mai-, Bock- und Hirschkäfer und damit die Nahrungsgrundlage des Wiedehopfs vernichtet. Der Zimmermann Manfred Eckenfellner, der mit Kameras ausgestattete Nester baut, und der Bioweinbauer Karl Fritsch, der die Artenvielfalt auf seinen Weinbergen erhalten will, kämpfen für den Schutz des seltenen Vogels. Gezeigt werden Balzrituale, Paarungsverhalten, Angriffe von Füchsen, Schlangen oder Raubvögeln, das Schlüpfen der Kleinen und die Adoption eines verwaisten Vogeljungen durch einen der Männer, nachdem ein Unwetter das Nest zerstört hatte. Passagen über das Verhalten der Tiere wechseln mit atemberaubenden Aufnahmen vom Vogelzug ab, wenn der Wiedehopf im Frühjahr aus dem 8.000 Kilometer entfernten afrikanischen
Winterquartier zurückkehrt.
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