In der regnerischen Nacht des 15. Juni 1971 stellte das Ehepaar Schimpfermann spontan die Obstleiter ihrer Nachbarin an die Mauer vor ihrem Haus und kletterte mit ihrem zweijährigen Sohn und sechs Monate alten Baby in den Westen. Ihre Flucht war folgenreich, denn Helmut-Henning Schimpfermann war nicht nur junger Redakteur der Zeitung »Brandenburgische Neueste Nachrichten« in Potsdam, sondern auch Stadtverordneter der National-Demokratischen Partei Deutschlands (NDPD). Nach seiner Flucht wurden die Partei- und Staatsorgane aktiv. In ihr Visier gerieten nicht nur Angehörige, sondern auch Freunde und Kollegen wie Erhart Hohenstein. Der DDR-Staatssicherheitsdienst setzte im Laufe der Jahre 21 inoffizielle Mitarbeiter auf ihn an.
Auf dem Podium sprechen Brigitte und Helmut-Henning Schimpfermann, Erhart Hohenstein und Diethelm Strebe über die Flucht und ihre weitreichenden Folgen. Ihr gemeinsamer Rückblick wird durch Fotos, Stasi-Berichte und weitere Dokumente illustriert, die während des Gespräches präsentiert werden.
Moderation: Jens Arndt
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