Deutschland ist ein religiös plurales Land, in dem Communities und Gruppen unterschiedlicher Konfessionen eine Heimat gefunden haben und zum gesellschaftlichen Leben beitragen. In der politischen Bildung spielt Religion jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Der Fachtag umreißt einen reflexiven Umgang mit Religion als mehrdimensionalem Phänomen und beschäftigt sich mit dem Potential von Religion als gesellschaftlicher und individueller Ressource, die sowohl inhaltlich als auch strukturell zu gesellschaftlichem Zusammenhalt beitragen kann.
In Podiumsgesprächen werden aktuelle Debatten zu Religion in Gesellschaft und politischer Bildung behandelt und das Feld der politischen Bildung in religiöser Trägerschaft beleuchtet. Prof. Dr. Meron Mendel (Frankfurt University of Applied Sciences/Bildungsstätte Anne Frank) und Prof. Dr. Meltem Kulaçatan (IU Internationale Hochschule Nürnberg) diskutieren mit Blick auf die Rückwirkungen des Nahostkonflikts auf die Gesellschaft, welche Rolle religiöse Markierungen und Zuschreibungen in diesem Zusammenhang spielen, wie dies in der politischen Bildung thematisiert werden kann, und welchen Beitrag religiöse Akteurinnen und Akteure in der Bearbeitung solcher gesellschaftlichen Herausforderungen leisten können.
In Workshops werden unter anderem Fragen zu Demokratiebildung und Religion, "Religious literacy", Reflexionsräumen und Vorurteilsbewusstsein erarbeitet. Dabei geht es auch um die Relevanz der Thematik in unterschiedlichen Zielgruppenkontexten wie Schule, Verwaltung und Behörden, außerschulischer politischer Erwachsenenbildung und politischer Jugendbildung.
Viele der Impulse und Workshops werden von Mitgliedern einer interdisziplinären Fokusgruppe gestaltet, die sich im Rahmen einer Kooperation der bpb und der Eugen-Biser-Stiftung seit vier Jahren mit dem Thema befasst.
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