
Das Sozialprestige von Politikerinnen und Politikern ist auf dem Tiefpunkt, und die gesellschaftliche Anspannung in der Pandemie lässt in klassischen und sozialen Medien den Eindruck entstehen, Deutschland hätte ein dysfunktionales System: Niemand träfe notwendige Entscheidungen, Taktik stünde vor entschlossenem Handeln.
Dieses Unverständnis spiegelt die aktuelle Situation wieder: Das starke konsensuelle Element in der Politik, aber auch in der Gesellschaft, wird infrage gestellt. Besonders die Berufe, die stark interagieren, spüren dies tagtäglich, z. B. Polizei oder Feuerwehr, aber eben auch die Politik, die Interessenausgleiche auf allen Ebenen herstellen soll.
Mit unserer Veranstaltung möchten wir das Verständnis für Politikerinnen und Politiker fördern und die Möglichkeit zur Reflektion geben, wofür der der öffentliche Diskurs in der Regel wenig Raum gibt.
Sind Abgeordnete in einer ständigen Überforderung, weil die Zeit zu knapp und der Erwartungsdruck zu hoch ist? Dominiert das Tagesthema, Social Media und die Omnipräsenz den Arbeitsalltag, so dass es kaum noch Ruhepunkte und perspektivisches Arbeiten gibt? Wie können Abgeordnete gegensteuern? Und betrifft dieser zunehmende Druck nur die „große“ Landes- und Bundespolitik oder ist auch die ehrenamtliche Kommunalpolitik betroffen, die kein Personal mehr findet?
Für welche Herausforderungen gibt es welche Lösungsideen – auf der Ebene des Systems wie der Einzelperson? Wie erlangt Politik und Gesellschaft wieder mehr Perspektive und Handlungsstärke?
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