Grit Poppe liest aus ihrem Tatsachen-Roman. Danach ein Gespräch zum Thema: „Geschlossener Jugendwerkhof Torgau“ mit einem Zeitzeugen. In ihrer spannenden Erzählung schildert die aus der Bürgerrechtsbewegung der DDR stammende Autorin auf der Basis sorgfältiger Recherche die Willkür und Gewalt des SED-Regimes im Umgang mit unangepassten Jugendlichen. Die furchtbaren Erlebnisse ihrer 14-jährigen Protagonistin Anja stehen dabei exemplarisch für die von tausenden Opfern sozialistischer Umerziehung. Mit brutalen Methoden wie Einzelarrest, „Desinfizierung“, Sprechverbot, Kontaktsperre, Akkordarbeit und Gruppenstrafsport wurden bis zum Herbst 1989 Kinder bis zum Erreichen der Volljährigkeit in Jugendwerkhöfen misshandelt, gedrillt und psychisch gebrochen.
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