Kriege sind heute Medienereignisse wie steigende Benzinpreise oder die neueste Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Sie werden zum herausragenden Medienevent durch ihre einzigartige Kombination von Action und Dynamik, Tod und Leben, Spannung und Bedrohung. Dies wirkt in einer Gesellschaft wie der deutschen, die seit über 60 Jahren keinem heißen Krieg mehr ausgesetzt war, auf spezifische Weise.
Der kurze, aber dramatische Krieg zwischen Russland und Georgien im Kaukasus im August dieses Jahres ist nur das aktuellste Beispiel für die beklemmende Realität des Krieges als Medienereignis in der Gegenwart. Wie immer bei solchen Ereignissen waren die Medienkonsumenten in Deutschland der intensiven Propaganda der Krieg führenden Seiten ausgesetzt, ohne sich ein eindeutiges Bild machen zu können. Aber auch die mediale Darstellung des Einsatzes der deutschen Bundeswehr in Afghanistan ist nicht unumstritten.
Dabei stellen sich eine Reihe von Fragen: Welche modernen Technologien wenden die Medien heute an, um über Kriege zu berichten? Wie gelangen sie an Informationen aus dem Kriegsgebiet? Nach welchen Kriterien wird über Kriege berichtet? Wie kann ich als Konsument Informationen von Propaganda in der Kriegsberichtserstattung unterscheiden?
Referenten:
- Dr. Frank Schubert, Medienwissenschaftler Universität Potsdam
- Dr. Klaus Rost, Chefredakteur Märkische Allgemeine Zeitung Potsdam (angefragt)
- Prof. Joachim von Gottberg, Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. Berlin, Chefredakteur tv diskurs)
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