Der renommierte Schriftsteller Ingo Schulze hat sich im Rahmen des Mainzer Stadtschreiber-Literaturpreises gemeinsam mit dem ZDF ein Thema vorgenommen, bei dem es um nichts weniger als um die große Formel der Bodenfruchtbarkeit geht, um die Wiederentdeckung einer uralten Ressource aus dem Regenwald: die „Terra Preta“. Schulze reist dafür mit seiner Co-Autorin Christine Traber und einem ZDF-Team in die Amazonas-Region rund um die Urwaldmetropole Manaus. Dort wurde diese äußerst fruchtbare schwarze Erde gefunden, die mitten im nährstoffarmen Urwaldboden existiert, offensichtlich ohne Dünger auskommt – und wohl vor Jahrhunderten von Menschen mit der Zugabe von Mineralien, Fäkalien und Holzkohle hergestellt wurde. In der Dokumentation wird untersucht, ob die Terra Preta nicht auch bei uns nach den Rezepturen der indianischen Urbevölkerung herstellbar und einsetzbar wäre. Forschung und Archäologie stehen aber noch ganz am Anfang.
Schulze ist mit dem ZDF auch in Deutschland unterwegs gewesen, bei Experten aus der Wissenschaft oder bei Firmen, die die kommerzielle Herstellung erproben und sich auf fragwürdige Weise Terra Preta patentieren lassen wollen. Im Brandenburger Finowfurt, wo der Biologe Jürgen Reckin erfolgreich mit Terra Preta experimentiert, sind Interessenten (nach Voranmeldung) willkommen. Jedes Jahr hat er Forscher und Studenten bei seinem Garten-Experiment zu Gast.
Kann die geheimnisumwitterte Terra Preta dabei helfen, ausgelaugte Böden in der ganzen Welt zu retten und bei uns damit die immer geringer werdende Humusschicht zu verbessern?
Anschließend findet ein Filmgespräch statt mit Ingo Schulze, Christine Traber (ZDF Mainz), Dr. Haiko Pieplow (Bodenkundler, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) und Dr. Jürgen Reckin (Biologe, Spezialist für Terra Preta) – angefragt.
Moderation: Ernst-Alfred Müller (FÖN e.V.)
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