Polen heute: Aktuelle Fragen der Erinnerungspolitik

Vortrag mit Dr. Holger Politt in der Reihe "Alltag, Geschichte, Kultur und Politik"

Vortrag und Diskussion

Im Jahre 2014 wurde das Museum der Geschichte der polnischen Juden (Muzeum Historii Żydów Polskich), inzwischen allgemein unter dem Namen POLIN bekannt, in Warschau eröffnet. Ob es sich hierbei um ein Museum im herkömmlichen Sinne handelt, das sei dahingestellt, auf jeden Fall ist es ein herausragender Ort kultureller und politischer Bildung mit einem sehr modernen Konzept. Gegenüber vom Museum befindet sich das Denkmal für die jüdischen Kämpferinnen und Kämpfer des Ghetto-Aufstandes von 1943. Natürlich ist es ein sehr emotionaler Ort, aber bewusst wird darauf verzichtet, die Museumsbesucher vor allem emotional zu „überwältigen“. Gefragt sind mündige und interessierte Besucherinnen und Besucher.

Das anlässlich des 60. Jahrestages des Warschauer Aufstandes von 1944 eröffnete Museum (Muzeum Powstania Warszawskiego) kann nicht bloß als Ergänzung zum POLIN gesehen werden, sondern stellt in gewisser Weise unter geschichtsphilosophischen und museumspädagogischen Aspekten einen Kontrast dazu dar. Die Fotos auf der Vorderseite dieser Einladung zeigen den Raum des Museums, der den „Kinderhelden“ gewidmet ist und einen vor dem Museum aufgestellten Wegweiser mit den Orten von polnischen Militäreinsätzen der letzten Jahre.

Doch ist das der oft herbeizitierte polnische Nationalismus? Ist es das, was die jetzige Regierung meint, wenn sie eine positivere Darstellung der polnischen Geschichte in den Medien durchsetzen will?

Nach dem Besuch der beiden Museen und Gesprächen mit dem Philosophen HOLGER POLITT im Herbst 2015 in Warschau war für GERD-RÜDIGER HOFFMANN klar, dass es keine einfachen Antworten geben kann. Holger Politt nahm die Einladung nach Senftenberg an, um einige der Fragen zur aktuellen Erinnerungspolitik in Polen in einem Vortrag zu behandeln.

DR. HOLGER POLITT, geboren 1958, lebt und arbeitet in Warschau, wo er von 2003 bis 2009 das Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung leitete. Er ist Übersetzer und Herausgeber von Schriften Rosa Luxemburgs und publiziert regelmäßig zur aktuellen politischen Situation in Polen.

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