Psychosoziale Folgen von Haft und Verfolgungsmaßnahmen

Vortrag und Diskussion

Viele derer, die in der DDR unter politischen Repressionen gelitten haben, tragen bis heute an den Spätfolgen des damals erlebten Unrechts. Die Betroffenen waren in der Regel verschiedenen Zersetzungsmaßnahmen ausgesetzt, wie z. B. Bespitzelung, Schädigung des Rufes und der Verbreitung von Gerüchten, Wohnungsdurchsuchungen oder wurden inhaftiert.

Oftmals folgten weitere Verfolgungsmaßnahmen nach der Haft durch Aufenthaltsbeschränkungen und berufliche Diskriminierung. Nicht selten sind auch die Angehörigen der Betroffenen und die nachfolgende Generation durch die traumatisch geprägte familiäre Kommunikation mitbelastet. Neben der politischen und juristischen gewinnt die psychosoziale Aufarbeitung als ein Aspekt der DDR-Vergangenheit zunehmend an Bedeutung.

Vortrag: Prof. Dr. Jörg Frommer (Universität Magdeburg)
Podium: Prof. Dr. Jörg Frommer und Carla Ottmann (Zeitzeugin)
Moderation: Dr. Marie Anne Subklew (LAkD)

Prof. Dr. Jörg Frommer, ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie für Psychiatrie, Psychoanalytiker und Lehranalytiker (DPG, IPV). Er ist Direktor der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Carla Ottmann, geboren 1946 in Berlin, Theaterwissenschaftlerin, wurde 1978 vom Ministerium für Staatssicherheit wegen Fluchthilfe und Ausreisebegehren verhaftet und zu 2,5 Jahren Haft verurteilt. Sie wurde nach 19 Monaten aus dem Frauengefängnis Hoheneck entlassen. 1981 konnte Frau Ottmann nach Berlin-West zu ihren Eltern ausreisen.

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