Demokratie als Zumutung. Politik des Unangenehmen

Vortrag der Reihe Passion(s) in Culture(s)

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"Demokratie ist kein Sofa"
© Thomas M. Liehr, [tmlPic] | flickr.com

Laut einer Umfrage vom April 2022 glaubt rund ein Drittel der Menschen in Deutschland, in einer Scheindemokratie zu leben. In anderen Ländern wie Frankreich oder den USA gibt es noch dramatischere Belege für eine Gefährdung der Demokratie. Während in der Ukraine für diese Staatsform gekämpft wird, scheint anderswo die Liebe zu ihr zu erkalten oder eine abstrakte Wut gegen Institutionen um sich zu greifen.

Oft wird diese Krise mit einem Mangel an Responsivität des politischen Systems erklärt. Lässt sich diese Krise auch anders verstehen, als eine emotionale Resonanzkrise, die auch die Responsivität von Bürgerinnen und Bürgern betrifft? Historisch formulierten republikanische und demokratische Staaten harte Zumutungen für die Teilnahme am politischen Geschehen. Sowohl in kognitiver als auch in emotionaler Hinsicht bietet die Demokratie nicht nur Entfaltungsmöglichkeiten, sie nimmt uns auch in Anspruch. Womöglich müssen wir uns mit der Frage beschäftigen, ob und vor allem wie Demokratien in der Lage sind, ihren Bürgerinnen und Bürgern auch Unangenehmes zuzumuten.

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Felix Heidenreich ist Wissenschaftlicher Koordinator am Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung, Stuttgart, und Privatdozent am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart. Seit Mai 2019 zudem chercheur associé am Centre de recherches politiques de SciencesPo (CEVIPOF), Paris. Im Juli erscheint Demokratie als Zumutung. Für eine andere Bürgerlichkeit, im November Nachhaltigkeit und Demokratie. Eine politische Theorie.

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