
Als Kind kannte Pete Heuer lediglich ein Foto seines Urgroßvaters Albert Hotopp. 1986 entdeckte er in einer Buchhandlung den Roman „Fischkutter H.F. 13“, geschrieben von seinem Urgroßvater 1930. Bis dahin ahnte er nicht einmal, dass sein Urgroßvater als Schriftsteller in der Weimarer Republik sehr populär war. Doch nur Wenige wussten, dass der Autor zugleich Reichskassierer und Chef des geheimen Kurierdienstes der KPD war. Die Nazis verbrannten seine Bücher und trieben ihn ins Exil nach Moskau, wo er in die Mühlen des stalinistischen Terrors geriet.
In diesem packenden literarischen Debüt zeichnet Pete Heuer das Leben des zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Schriftstellers nach. Ein Roman über einen Menschen, der mit seinem Handeln und Schreiben für eine gerechtere Welt kämpfte, aber letztlich an den Widersprüchen einer unmenschlichen Zeit scheiterte.
An diesem Abend wird Pete Heuer auch darüber sprechen, warum die Geschichte seines Urgroßvaters in seiner Familie so gut wie kein Thema war. Seine Urgroßmutter konnte er nicht mehr befragen. Sie war 1985 gestorben und auf dem Friedhof der Sozialisten in Friedrichsfelde beigesetzt worden. Ihr einst in der Emigration von Wilhelm Pieck bestätigter Ausschluss aus der KPD war für ungültig erklärt worden, als sei nichts gewesen.
Die Schauspielerin Nicole Haase wird einen Auszug aus dem Roman von Albert Hotopp lesen.
Pete Heuer, geboren 1967 in Ost-Berlin, ist studierter Förster, war viele Jahre Referent der PDS- bzw. Linksfraktion im Landtag Brandenburg und Kreisvorsitzender der Linken in Potsdam, trat später in die SPD ein, wurde Vorsitzender der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung und arbeitete als Revisionschef im Brandenburger Landwirtschaftsministerium. Er ist Mitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg.
Beginn ist 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Teilen auf
Bewertung
Neuen Kommentar hinzufügen