Am 22. Januar um 19 Uhr wird die Filmdokumentation „Lacoma – der Kohle im Weg“ in der Villa Digitalkultur in Forst (Lausitz) gezeigt. Im Anschluss diskutieren Julia Koppetsch, Projektkoordinatorin am Stadtmuseum Forst, Ingolf Kschenka, Pfarrer im Ruhestand und René Schuster, Autor des Films, darüber, wie Braunkohle-Konflikte in der Lausitz dokumentiert und erinnert werden.
In Lacoma bei Cottbus wurde erstmals in Deutschland ein Dorf aus Protest gegen den Braunkohlenabbau besetzt. Junge Menschen aus der Lausitz führen als „Neusiedler“ einen Kampf weiter, der schon in der DDR begann. Lacoma wurde in Brüssel und Berlin, auf Dächern und Bäumen, mit Kunstaktionen und Gerichtsverfahren verteidigt, letztlich aber 2007 durch den Kohlekonzern zerstört. Fünfzehn Jahre nach den letzten Protesten treffen sich damals Aktive wieder und lassen die Zuschauer an ihren Erinnerungen teilhaben. Drei namhafte Filmfestivals haben die 2025 fertiggestellte Dokumentation bereits in ihr Programm aufgenommen.
Auch in Forst gab es schon in den 1980er Jahren Konflikte um Tagebauplanungen. Im Museum der Stadt ist zudem das „Archiv der verschwundenen Orte“ beheimatet, das Bergbauumsiedlungen der gesamten Lausitz dokumentiert und Ende des Jahres 2026 wieder zugänglich sein soll. Über das Erinnern an das Verschwinden oder die Rettung von Lausitzer Dörfern wollen wir nach dem Film mit den Gästen ins Gespräch kommen.
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