"In den Häusern der anderen" ist eine brillante Erzählung über das Schicksal von Häusern, Friedhöfen und Gegenständen, von Schränken bis hin zu Ölgemälden. Karolina Kuszyk – selbst „mit dem ‹Nachdeutschen› aufgewachsen” – spürt Spuren auf, vertieft sich in die Erinnerungen von Siedlern und Vertriebenen und vor allem führt sie Gespräche – mit Vertretern dreier Generationen von Menschen, die in nachdeutschen Häusern leben und nachdeutsche Gegenstände benutzen, mit Sammlern und Sammlerinnen, mit Suchern nach deutschen Schätzen, mit Regionalisten aus den westlichen und nördlichen Gebieten, die die Vorkriegsgeschichte ihrer kleinen Heimatländer entdecken. Und er stellt Fragen.
Was bedeuten uns nachdeutsche Gegenstände? Sind sie dankbare, aber wenig aussagekräftige Gadgets wie ein Bild mit einem Schutzengel, der Kinder über eine Brücke über einen Abgrund führt? Sind sie fremder Müll, mit dem sich Eltern und Großeltern begnügen mussten, weil sie keine andere Wahl hatten? Wie sehr musste sich ein deutsches Haus anstrengen, um den Namen „polnisch” zu verdienen? Und was geschah mit den deutschen Friedhöfen in den 1945 an Polen angegliederten Gebieten?
Die Autorin erzählt, wie sich die Biografien der ehemaligen deutschen Häuser, Gegenstände und Friedhöfe mit dem Schicksal ihrer polnischen Erben von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart verflochten haben, und fragt sich dabei, was es heute bedeutet, polnisch zu sein, und wie viel Fremdheit wir in dem ertragen können, was uns gehört.
Sprache: PL mit Übersetzung ins Deutsche
Die Veranstaltung ist Teil des Projektes „Monat der politischen Bildung – Grenzerfahrungen“, das im Rahmen des Projekts „Bildungsbrücken bauen“ durchgeführt wird.
Gefördert durch das Programm „Bildungskommunen“ des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren,Frauen und Jugend sowie die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus).
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