
18.00 Uhr Stilles Gedenken an der Mauer des ehemaligen sowjetischen Gefängnisses in der Leistikowstraße 1, Potsdam
18.30 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstraße 46/47, Potsdam
- Vortrag: Claudia Weber, Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt(Oder) „Eine mörderische Allianz. Zur Gewaltgeschichte des Hitler-Stalin-Pakts, 1939-1941“
- Grußworte: Torsten Wiegel, Beigeordneter für Bildung, Kultur, Jugend und Sport der Stadt Potsdam und Stefan Krikowski, Vorsitzender der Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion e.V.
- Musik: Albrecht Walther, Improvisation, Mundharmonika
Der Eintritt ist frei.
2009 hat das Europarlament die Errichtung eines Gedenktages für die Opfer aller totalitären und autoritären Regime in Europa im 20. Jahrhundert beschlossen und den 23. August, dem Tag der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Pakts, zum Gedenktag bestimmt. In der Pressemitteilung heißt es, dass die Erinnerung an die tragische Vergangenheit Europas wach gehalten werden müsse, um die Opfer zu ehren, die Täter zu verurteilen und die Fundamente für eine Aussöhnung auf der Grundlage von Wahrheit und Erinnerung zu legen.
Über die engen sowjetisch-deutschen Beziehungen 1939-1941 gibt es noch immer viel Unwissenheit im deutschen Publikum. Die Debatte über die Folgen des Hitler-Stalin-Paktes und seine globalen Auswirkungen, die bis in die heutige Zeit hineinwirken, muss geführt werden. Europa werde erst dann vereint sein, heißt es in der Pressemitteilung des Europaparlamentes, wenn es imstande ist, zu einer gemeinsamen Sicht seiner Geschichte zu gelangen. 2019 bekräftigte das Europaparlament in einer Entschließung zur Bedeutung eines europäischen Geschichtsbewusstseins erneut diese Ziele und forderte alle Mitgliedsstaaten auf, den Gedenktag am 23. August zu begehen.
Der Gedenkstätten-Verein und das Brandenburgische Literaturbüro möchten mit dieser Gedenkveranstaltung an das Leid aller politisch Verfolgten erinnern. Es ist ein Tag, der Menschen zum Einstehen von Freiheit und Demokratie ermutigen und Menschen, die politische Gewalt erfahren haben, vereinen kann. Dieser Europäische Gedenktag mahnt uns, für Demokratie, Freiheit und gegen jegliche Gewaltherrschaft in ganz Europa unsere Stimme zu erheben.
Die Historikerin und Publizistin Frau Prof. Dr. Claudia Weber ist Lehrstuhlinhaberin für Europäische Zeitgeschichte an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt(Oder). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Gewalt- und Diktaturengeschichte des 20. Jahrhunderts, der Kulturgeschichte des Kalten Krieges sowie der vergleichenden Imperiengeschichte. Von ihr sind u.a. die Bücher „Der Pakt: Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz“ und „Krieg der Täter: Die Massenerschießungen von Katyn“ erschienen.
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