Werbung in der DDR, in einer Planwirtschaft ohne konkurrierende Marktteilnehmer, in der mehr über Mangel geklagt wurde, als Überfluss vorhanden war - ist das nicht eigentlich ein Widerspruch?
Dennoch gab es in der DDR Werbung, und für einige Zeit nicht zu knapp: Besonders nachdem die DDR-Regierung im Juni 1953 den "Neuen Kurs" ausgerufen hatte, entstand eine Vielzahl teilweise eindrucksvoller Werbung, die besonders in den 60er Jahren ein Bild internationaler Moderne zeigt. Mitte der 70er Jahre war es damit vorbei, es gab nun fast gar keine Werbung mehr, zumindest für den Binnenmarkt.
Geworben wurde in der DDR für Reisen und Versicherungen, für Kosmetika, Haushaltsgeräte, Waschmittel und andere Konsumgüter, jedoch kaum für Genussmittel. Gesundheitliche Aufklärung in Werbeanzeigen gab es dagegen sehr wohl, die Grenzen zur "gesellschaftlichen Werbung" waren fließend.
Die Ausstellung zeigt die "Werbebiografien" verschiedener Produkte in ihrem zeitlichen Wandel und wo immer möglich in Zusammenhang mit dem beworbenen Produkt. Auch wird der Frage nachgegangen, wie Werbung in der DDR gemacht wurde und welche Werbemittel es gab, von der Schaufenstergestaltung bis zum Werbeplakat. Vom Zeitgeschmack der Fifties bis hin zur Messewerbung wird ein anschauliches Bild dieses "Cocktails aus eigener Küche" (Werbung für ein Rührgerät) geboten, das auch so manche Ähnlichkeit zu westlicher Werbung aufweist.
Geöffnet: Di - Fr 13 - 18 Uhr, Sa, So, Feiertag 10 - 18 Uhr
Teilen auf
Bewertung
Neuen Kommentar hinzufügen