Demokratische Wahlen und die dazugehörigen politischen Wettbewerbe zwischen kandidierenden Personen und Parteien haben einen Sinn: Sie sollen die Auslese der besten Ideen und Akteure ermöglichen und zur Entwicklung politischer Begabungen und Talente anspornen.
Was sich jedoch tatsächlich in der politischen Klasse dieser Gesellschaft vollzieht, ist der Prozess einer ungeheuren Vermittelmäßigung. Charismatische Persönlichkeiten sind nahezu vollständig aus dem politischen Leben verschwunden. „Politische Radfahrer“, die nach unten treten und nach oben sich bücken, führen zunehmend das Regiment.
Die Auslese der Besten ist zur Selektion der funktionstüchtigsten Machtverwalter verkommen. Als hätte Sinn in Widersinn sich verkehrt.
Geschieht all das trotz Demokratie? Oder vielmehr wegen derselben? Das ist die Frage nach den Paradoxien. Gibt es einen Ausweg? Historische Erfahrung lehrt: Jeder Neuanfang, in personeller wie systemischer Hinsicht, ist die Stunde der Begabungen.
Referent:
Dr. Hartwig Schmidt, Berlin
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