
Anläßlich von 70 Jahren Demokratie in Deutschland findet am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPIB) in Berlin eine öffentliche Gesprächsreihe statt:
27. 11. 2019, 19 Uhr: "Empathie oder Toleranz"
28. 11. 2019, 17 Uhr: "Kooperation oder Konfrontation"
https://www.politische-bildung-brandenburg.de/veranstaltungen/politik-oder-gefuehle-der-demokratie-dialog-0
Im Rahmen des Demokratie-Dialogs wird außerdem die Ausstellung "Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 | 19" gezeigt (https://machtdergefuehle.de).
Eröffnung und Einführung: 27.11., 18:30 Uhr.
Empathie und Toleranz
Toleranz als huldvolle Duldung einer lästigen Minderheit durch die großzügige Mehrheit hatte in bürgerbewegten Kreisen zuletzt einen schweren Stand. Empathie dagegen, das Mitfühlen mit dem bzw. der Anderen, erfreute und erfreut sich wachsender Beliebtheit als Ideal des demokratischen Miteinander. Aber ist das Aushalten auch dessen, in das wir uns nicht hereinversetzen können, nicht gerade das Wesensmerkmal einer pluralistischen Demokratie?
Gäste:
- Aydan Özoğuz, Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin a.D. (ehem. Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration)
- Rainer Forst, Philosoph und Professor für Philosophie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
- Ute Frevert, Historikerin und Direktorin des Forschungsbereichs Geschichte der Gefühle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
Eintritt ist frei. Der Diskussion folgt ein Empfang.
Anmeldungen sind ab sofort bis zum 26. November unter berkes@mpib-berlin.mpg.de möglich. Bitte beachten Sie, dass die Platzzahl begrenzt ist.
Weitere Informationen unter: www.mpib-berlin.mpg.de/demokratie-dialog
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Politik (o)der Gefühle: Der Demokratie-Dialog
„Empathie oder Toleranz“ und „Kooperation oder Konfrontation“ bilden den Schlusspunkt der Reihe „Politik (o)der Gefühle: Der Demokratie-Dialog“ des Forschungsbereichs Geschichte der Gefühle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.
Politiker*innen, Jurist*innen, Publizist*innen, Philosoph*innen diskutieren mit Historiker*innen über Gegensätze im öffentlichen und politischen Raum: Ist Toleranz das Höchste, was von der Zivilgesellschaft zu erwarten ist, und wird sie Minderheiten aus einer Machtposition heraus „gewährt“? Soll man mit allen reden oder ist es besser zu schweigen, wenn die Differenz zu groß wird? Wann lohnt sich Zusammenarbeit, wann ist die Konfrontation geboten? Gibt es eine moralische Verpflichtung, sich für die Demokratie zu engagieren oder ist Desinteresse nicht auch ein demokratisches Recht?
Die Gesprächsreihe hat sich zum Ziel gesetzt, diese Fragen historisch zu erforschen, gesellschaftlich einzufangen, juristisch zu verorten und politisch produktiv zu machen. Der besondere Blickwinkel dabei: die Rolle von Gefühlen sowohl als Ausdruck wie auch als Treiber von Politik und Öffentlichkeit – als Kristallisationspunkt, an dem sich die Reibungspunkte zwischen Differenz und Homogenität zeigen.
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