Wie die christlichen Konfessionen so ist auch das Judentum eine Religion, deren Geschichte von den vielfältigen Prozessen der Modernisierung in Europa nicht losgelöst betrachtet werden kann. Lässt sich einerseits das geistige „Projekt der Moderne“ kaum ohne den Beitrag jüdischer Denker angemessen würdigen, so wurde andererseits das europäische Judentum im 20. Jahrhundert zum Opfer eines ungehemmten antisemitischen Vernichtungswillens, der sich in seinen Todesfabriken bewusst ‚moderner’ Techniken bediente. Das Verhältnis von Judentum und einer in ihren Auswirkungen letztlich ambivalenten Moderne bildet somit eine zentrale Deutungsachse zum Verständnis nicht nur der Religionsgeschichte des 20.Jahrhunderts.
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