
Rechtspopulistische und rechtsradikale Kräfte nutzen zunehmend Geschichte, um ihre Weltsicht zu stützen. In Deutschland, Europa und weltweit versuchen sie, verklärte Bilder der Vergangenheit und nationalistische Mythen zu etablieren. Geschichte soll nationale Größe zeigen und ein identitätsstiftendes Wir-Gefühl erzeugen – eines, das häufig auf Ausgrenzung, autoritären Werten und traditionellen Geschlechterrollen beruht.
Für die Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft stellt das eine ernste Herausforderung dar, denn demokratische Akteur*innen sollen Antworten auf diese Umdeutungen von Geschichte formulieren. Umso wichtiger ist es, dass sie selbst Geschichte als gestaltbaren, politischen Raum begreifen.
Am 8. September, um 19:00 Uhr lädt die Heinrich-Böll-Stiftung zusammen mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit” und der Max Weber Stiftung zum Austausch über die politische Kraft von Geschichte im Kontext des anhaltenden Rechtsrucks und ihre Bedeutung für die Demokratie ein.
Im Zentrum stehen folgende Fragen:
- Welche Rolle spielen Geschichte und rechter Geschichtsrevisionismus derzeit in Politik und Öffentlichkeit?
- Wo zeigen sich Unterschiede – etwa zwischen Ost- und Westdeutschland oder zwischen verschiedenen Ländern?
- Wie können demokratische Akteur*innen und Institutionen auf den Geschichtsrevisionismus von rechts reagieren?
- Erleben wir eine neue Politisierung der Geschichte – und wenn ja, welche Risiken und Chancen bringt sie mit sich?
- Welche Bedeutung hat Geschichte für die demokratische Kultur?
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