Wandlitz, ein Ort in Brandenburg. Dort, wo sich die Politbüro-Nomenklatura der SED einst in ihren spießigen Privilegien einmauerte, versuchte die NPD seit Ende 2012 viermal zu einem Bündnis der Ängstlichen gegen das neue Flüchtlingsheim zu mobilisieren. Viermal ist sie kläglich gescheitert.
In Wandlitz wurde 2013 ein Flüchtlingsheim eröffnet. Was viele zunächst als Bedrohung empfanden, wird heute als Bereicherung gesehen. In Wandlitz sind aus Fremden Freunde geworden. Wie das funktioniert hat, wie es gelungen ist in einer Gemeinde mit 23.000 Einwohnern die Angst vor Ausländern zu überwinden, welche Impulse nötig waren, damit dass Landratsamt, Gemeinde und Zivilgesellschaft an einem Strang ziehen, davon erzählt Bürgerrechtler Mathis Oberhof in diesem Buch.
Ministerpräsident Dietmar Woidke freute sich, bei der Buchpremiere im Februar in Wandlitz dabei zu sein und sagte: „Gelebte Solidarität braucht auch in einer gefestigten Demokratie Vordenker, Mutmacher, Impulsgeber. Das ist der Geist, der das Buch für Nachahmer so hilfreich macht."
Gast: Mathis Oberhof, Autor
Worauf dürfen sich die Besucher freuen?
Herr Oberhof, am Mittwoch, den 11. Mai werden Sie ab 18 Uhr Ihr Buch „Refugees Welcome! Die Geschichte einer gelungenen Integration“ bei uns in der Landeszentrale in Potsdam vorstellen. Sie berichten darin über Ihre Erfahrungen mit der Schaffung einer Willkommenskultur für Geflüchtete in Wandlitz in den letzten Jahren. Auf was dürfen sich unsere Besucher freuen?
Im Buch erfährt man, dass Ihre Arbeit nicht immer einfach war, dennoch nennen Sie Ihr Buch ein „Mutmach-Buch“. Warum?
Es gab von Anfang an Proteste gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in Wandlitz. Das gleiche und noch viel schlimmeres, wie brennende Flüchtlingsunterkünfte, erleben wir heute überall in Deutschland. Doch an diesen Orten gibt es nicht nur Hass, sondern auch ungeheures Engagement von vielen Willkommensinitiativen von Menschen, welche über einen langen Zeitraum einen Großteil ihrer Freizeit für die Integration und ein friedliches Miteinander einsetzen. Diesen positiven Aspekt in den Vordergrund zu stellen und den Menschen Mut zu machen, ist das Hauptziel meines Buchs!
Sie haben das Buch schon an anderen Orten gelesen, unter anderem zur Auftaktveranstaltung in Wandlitz mit Ministerpräsident Dietmar Woidke. Was waren Ihre bisherigen Erfahrungen bei diesen Lesungen?
Die Veranstaltungen waren bisher alle gut besucht und erfolgreich. Politiker, Journalisten, Geflüchtete, engagierte Bürgerinnen und Bürger und Ehrenamtliche Helfer waren unter den Zuhörern. Sie alle konnten die Veranstaltungen nutzen, um Kontakte herzustellen und Gleichgesinnte zu treffen. Aber auch Leute, die selber aktiv werden wollen, konnten konkrete Ideen und Hinweise erhalten. Ich hoffe, dass dies auch in Potsdam wieder der Fall sein wird.
Vielen Dank Herr Oberhof für unser Gespräch. Wir freuen uns darauf Sie am 11. Mai 2016 bei uns in der Brandenburgischen Landeszentrale begrüßen zu dürfen.
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