Keine Schlacht des Zweiten Weltkrieges löste in Deutschland so große und unterschiedliche Emotionen aus, wie die um Stalingrad. Bereits 1943 stellte die NS-Propaganda das Schicksal deutscher Soldaten als "Opfergang" dar. Der Untergang der 6. Armee wurde in der Zeit des Kalten Krieges unterschiedlich interpretiert.
In der westdeutschen Erinnerungskultur diente das "Opfer von Stalingrad" zur Umdeutung der jüngsten Geschichte. Stalingrad wurde zu einem Symbol für das Leid des Krieges - hauptsächlich für erlittenes, weniger für verübtes Leid.
In Ostdeutschland passte sich die Darstellung in die Argumentation ein, dass die neue Gesellschaft mit verführten und schuldig gewordenen Menschen aufgebaut werden muss, was zu einem differenzierten Umgang mit den Wehrmachtsangehörigen zwang.
In beiden deutschen Staaten spielten dabei Feldpostbriefe eine wichtige Rolle. Der Referent wird die neuesten Ergebnisse der Feldpostforschung vorstellen und dabei Hinweise auf die Nutzung dieser spezifischen Zeitzeugnisse geben.
Danach vertieft der Film „Nachdenken über Stalingrad“ das Gesagte und regt zur Diskussion mit dem Podium an.
Anschließend besteht die Möglichkeit der Teilnahme an einer Führung durch die neue Dauerausstellung.
Referent: Dr. Jens Ebert
Anmeldung wird bis zum 10. März 2013 erbeten.
Veranstalter: Kultur GmbH Märkisch-Oderland
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