
Am Sonntag, den 14. September lädt das Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. wieder von 13 bis 18 Uhr zum Tag des offenen Denkmals® ein. Zahlreiche Ausstellungen sowie ein für die DDR-Zeit rekonstruierter Zellentrakt in einem ehemaligen Hafthaus geben Einblick in die Geschichte der früheren Haftanstalt. Das Außengelände lädt zur selbstständigen Erkundung ein.
Daneben erwartet Sie ein abwechslungsreiches Programm von kostenlosen Führungen bis hin zu interaktiven Familienangeboten. Der Eintritt ist an diesem Tag frei.
Begrenztes Parkplatzangebot vorhanden. Wir empfehlen die Anreise per ÖPNV.
Wo
Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus
Bautzener Straße 140
03050 Cottbus
Wann
Sonntag, 14. September 2025, 13 bis 18 Uhr.
Der Tag des offenen Denkmals® ist eine bundesweite Veranstaltung, koordiniert und unterstützt durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.
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PROGRAMM
13:00 Uhr: Öffentliche Führung durch die Ausstellung "HAFT, ZWANG, WILLKÜR. Vom Jugendgefängnis zum Frauenzuchthaus 1933-1945"
Der Rundgang durch die Ausstellung "HAFT - ZWANG - WILLKÜR" beleuchtet die Geschichte des Jugendgefängnisses (bis 1936), des Frauengefängnisses (1937/38) und schließlich des Frauenzuchthauses (1939-45) anhand ausgewählter Biografien wie die Geschichte und Objekte der belgischen Widerstandskämpferin Josephine van Durme. Widerstand gegen die Diktatur, religiöse Überzeugungen oder Verstöße gegen eine Vielzahl neuer Gesetze und Verordnungen brachten viele Menschen vor Gericht und anschließend in den Strafvollzug. Viele wurden später in Konzentrationslager deportiert. Max. 25 Teilnehmende (Start im Hof)
15:00 Uhr: Zeitzeugenführung durch das ehemalige Gefängnis
Das Gelände wurde von 1860 bis 2002 durchgehend als Haftareal genutzt. Während der NS- und SED-Diktatur saßen hier zahlreiche Menschen aus politischen Gründen ein. Ehemalige politische Häftlinge der DDR laden zu einem geführten Rundgang ein und zeigen dabei auch sonst verschlossene Bereiche wie die ehemaligen Einzel- und Arrestzellen, die Werkhalle des VEB-Pentacon Dresden und einen DDR-Gefangenentransporter. Mit Einblick in die Fotoausstellung Staatssicherheitsinhaftierung“. Der Schwerpunkt der Führung liegt auf der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Max. 50 Teilnehmende (Start im Hof)
Ganztägige Angebote
Tag der offenen Tür in der Bildungsetage
In unserer Gedenkstätte gibt es das ganze Jahr über Bildungs- und Kreativangebote für Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Beeinträchtigungen. Sie reichen von Führungen, Ausstellungen, Zeitzeugengesprächen, über internationale Begegnungen bis hin zu Filmworkshops. Wir bieten auch Praktikumsplätze und Bundesfreiwilligendienste an. In unserem Show-Room stellen wir Ihnen einige der Ergebnisse und aktuellen Projekte vor. Unsere jüngeren Gäste können Rätsel lösen, malen und spielen. (1. OG)
Spurensuche mit allen Sinnen - ein interaktives Entdeckungsangebot
Kann man Geschichte riechen und wie kantig fühlte sich Haftarbeit an? Das frühere Gefängnis ist heute ein Ort der Bildung und Begegnung. Aber auch ein Ort mit vielfältiger Geschichte. Entdecken Sie das Denkmal aus neuer Perspektive! Hören Sie den aufgezeichneten Berichten ehemaliger Häftlinge zu. Nehmen Sie Objekte aus der Haft in die Hand und schärfen Sie Ihre Sinne! Eine Übersicht, unsere Spuren-Such-Karte und Erklärungen zum Gelände erhalten Sie am Empfang oder in der Bildungsetage. (Foyer und 1. OG)
Bürgerberatung "Wie kann ich meine Stasi-Akte einsehen?"
Das Stasi-Unterlagen-Archiv Frankfurt (Oder) bietet am Tag des offenen Denkmals von 13:00 bis 17:30 Uhr eine Bürgerberatung zum Thema Stasi-Akteneinsicht in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus an. Im Rahmen der Veranstaltung können Sie auch Anträge stellen. (1. OG)
Wanderausstellung „Verboten und verfolgt. Jehovas Zeugen im KZ Ravensbrück und in Haftanstalten der DDR“
Die Ausstellung widmet sich Biografien von Zeuginnen und Zeugen Jehovas, die im NS-Staat unter anderem im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert und später in der DDR erneut verfolgt waren. Auch im Cottbuser Gefängnis befanden sich während beider deutscher Diktaturen Zeugen Jehovas unter den Insassinnen und Insassen. Eine Ausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück in Zusammenarbeit mit der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD). Das Ausstellungsprojekt wurde mit finanzieller Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der LAkD realisiert. Die Präsentation der Ausstellung in Cottbus wird durch die LAkD gefördert. (2. OG)
Fotoausstellung "Staatssicherheitsinhaftierung: 100 Portraits ehemaliger Inhaftierter der Staatssicherheit 2023-2024"
In der DDR wurden schätzungsweise ca. 250.000 Menschen aus politischen Gründen inhaftiert, viele von ihnen durch die DDR-Staatssicherheit. Zu jeder Person, die in Haft kam, gibt es eine individuelle Geschichte. Viele Betroffene leiden bis heute unter dem Erlebten. Das fotografische Projekt von André Wagenzik schenkt diesen Menschen die angemessene Aufmerksamkeit und sorgt dafür, dass ihre Geschichten nicht in Vergessenheit geraten. (Sonderausstellung in der ehemaligen Pentacon-Werkalle)
Sonderausstellung "Friedliche Revolution und deutsche Einheit kompakt"
2024 und 2025 jähren sich die Friedliche Revolution in der DDR und die deutsche Einheit zum 35. Mal. Aus diesem Anlass präsentiert die Bundesstiftung Aufarbeitung die Ausstellung „Friedliche Revolution und deutsche Einheit kompakt“. Die Ausstellung kann seit dem 1. April in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus besichtigt werden. (1. OG)
Bücher- und Kuchenbasar
Die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus lädt am Tag des offenen Denkmals im Foyer zu einem Kuchen- und Bücherbasar ein. Stöbern Sie bei einer Tasse Kaffee oder Tee in unserer kostenlosen Büchersammlung oder gönnen Sie sich ein Stück Kuchen vom Buffet. Zahlreiche Sonderausstellungen laden im Eingangsbereich zum Entdecken und Verweilen ein. (Foyer im Hauptgebäude)
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