Eine Ausstellung der Herbert Ihering Gesellschaft, unterstützt durch die Friedrich-Ebert-Stiftung und die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung
Viele Jahre lang forschte der Kulturhistoriker Ulrich Liebe im In- und Ausland und ging den Spuren von beinahe vergessenen Menschen nach, die einst gefeierte Stars waren und dem Terror der NS-Zeit zum Opfer fielen.
Manchmal half ihm bei seiner Spurensuche der pure Zufall: So sprach er in Amsterdam alle über 70jährigen in der Nähe des Hauses an, in dem der Schauspieler Otto Wallburg in einem möblierten Zimmer gelebt hatte, und zeigte ihnen ein Foto. Eine alte Dame hatte einige persönliche Dinge aufbewahrt, die nach der Räumung des Zimmers einfach auf die Straße gestellt worden waren und konnte sie Liebe aushändigen. Wallburg wurde wahrscheinlich im Oktober 1944 in Auschwitz vergast.
An Otto Wallburg, Kurt Gerron, Paul Morgan und viele andere – die sich mit den Nationalsozialisten nicht arrangieren konnten oder wollten – erinnert die Ausstellung.
Exemplarisch werden die Biografien von sieben Künstlern ausführlich dargestellt, weitere 40 Biografien in Kurzform präsentiert. Die Namen der Schauspieler sind heute nur noch wenigen geläufig, die Filme, in denen sie mitwirkten, dürfte fast jeder kennen, wie z.B. „Der blaue Engel“ oder „Die Drei von der Tankstelle“.
Tagebücher, Fotoalben, Requisiten und andere Erinnerungsstücke vermitteln dem Besucher einen Einblick in das private Leben der Künstler. Geschildert werden ihre Erfolge und auch die Demütigungen und Entrechtungen, denen sie ausgesetzt waren, bis hin zu den Umständen ihrer Ermordung.
Die Ausstellung wird im Kino des Filmmuseums durch eine Filmreihe begleitet, zur Eröffnung am 7. März 19.30 Uhr im Filmmuseum wird das gleichnamige Buch von Ulrich Liebe in einer erweiterten Neuauflage vorgestellt.
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