Die Strukturen der DDR-Agrarwirtschaft prägen bis heute die ländlichen Räume in Ostdeutschland. Betriebe sind dort durchschnittlich fünfmal größer als im Westen und stärker agrarindustriell geprägt, Familienbetriebe und bäuerliche Landwirtschaft hingegen sind kaum vorhanden. In der SED-Diktatur wurde die Landwirtschaft nach sowjetischem Modell und ideologischen Vorgaben umgestaltet. Bodenreform, Enteignungen und Zwangskollektivierung hatten die flächendeckende Proletarisierung der Bauern und die Einrichtung Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften (LPG) zum Ziel.
Im Zuge der deutschen Vereinigung profitierten oft alte DDR-Agrarkader von der Privatisierung der agrarindustriellen Betriebe und Flächen. Die übernommenen Strukturen sind heute attraktiv für große Konzerne und Kapitalanleger. Die fünfte Veranstaltung der Reihe »Deutschland 2.0« im Jahr 2017 fragt nach den Spuren der DDR in der ostdeutschen Landwirtschaft. Es wird unter anderem untersucht, wie sich personelle und strukturelle Kontinuitäten auf die ländliche Wirtschaft und Gesellschaft auswirken, wie die aktuelle politische Debatte darüber verläuft und welche Zukunft der ländliche Raum im Osten zu erwarten hat.
Begrüßung:
Dr. Robert Grünbaum, Stv. Geschäftsführer der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kurzstatements:
Wolfgang Vogel | Georg Janßen
Podium:
- Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e. V.
- Dr. Jens Schöne, Stv. Berliner Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
- Wolfgang Vogel, Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes e. V.
- Catherine Wildgans, Rechtsanwältin
Moderation: Catarina Zanner, Antenne Brandenburg
Wir würden uns freuen, Sie am 10. Oktober 2017 begrüßen zu dürfen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.
Ansprechpartnerin:
Deutsche Gesellschaft e. V.
Dr. Heike Tuchscheerer
Leiterin der Abteilung Politik & Geschichte
Tel.: 030 88412 254
E-Mail: heike.tuchscheerer@deutsche-gesellschaft-ev.de
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