Wofür bekommen die Kirchen so viel Geld?

Immerhin über eine halbe Milliarde Euro bekommen die beiden großen Kirchen hierzulande an regelmäßigen Staatsleistungen – eine historische bedingte Tatsache, die bei den meisten Bundesbürgern ungläubiges Staunen hervorruft, nicht selten auch Wut und Unmut! Denn wofür bekommen die Kirchen dieses Geld aus öffentlichen Kassen, wohl gemerkt zusätzlich zu den Milliarden an Kirchensteuern ihrer Mitglieder?

Bereits in der Weimarer Verfassung von 1919 wurde den Regierungen auferlegt, diese Staatsleistungen ein für alle Mal „abzulösen“. Aber nichts ist passiert – zu gut hatten sich Politik und Kirchen miteinander arrangiert. Inzwischen jedoch liegt ein gemeinsamer Gesetzesentwurf der Freien Demokraten, Linkspartei und Grünen vor, der nunmehr in der neuen Ampelkoalition gute Chancen hat, Gesetz zu werden.

Der ehem. Bundestagsabgeordnete der Freien Demokraten und langjährige Landesvorsitzende der Liberalen in Hessen Dr. Stefan Ruppert hatte die Initiative ergriffen und die Federführung bei diesem Projekt übernommen. Im Gespräch mit dem Juristen Robert Wessels von der Deutschen Bischofskonferenz und der Fachjournalistin Christina-Maria Purkert diskutiert er über die politischen Hintergründe der Debatte um diese Staatsleistungen, aber vor allem über die anstehenden Konsequenzen für die Kirchen und für die Gesellschaft, wenn die Ampelkoalition sich demnächst anschicken wird, die Staatsleistungen für die Kirchen endgültig abzulösen.