Die aktuellen Flüchtlingszahlen sind gering im Vergleich zur Nachkriegszeit: Damals suchten 12 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene in den vier Besatzungszonen Deutschlands Zuflucht. Ende der 40er Jahre kursierte im Emsland der Spruch von den drei großen Übeln: "Wildschweine, Kartoffelkäfer und Flüchtlinge". Eine Willkommenskultur? Damals völlig unbekannt.
Das Theaterprojekt zeichnet de Trennungs- und Verbindungslinien zwischen den Flüchtlingenk vor sieben Jahrzehnten und den heutigen auf. Was ist ähnlich? Wie war es damals und wie ist es heute, in einem fremden Land anzukommen und von vorne anfangen zu müssen?
Aus Interviews mit vertriebenen deutschen, polnischen und jüdischen Kindern nach dem zweiten Weltkrieg, geflüchteten Jugendlichen heute und Zeitdokumenten ist ein Theaterstück entstanden. Individuelle Schicksale und Erlebnisse greifen wie Puzzleteile ineinander, ergeben ein interessantes Bild von Fluchtursachen und zeigen auf, wie es ist, als fremdes Kind in einem anderen Land anzukommen und neu anzufangen.
Darsteller sind professionelle Schauspieler, Zeitzeugen aus der Region MOL und Geflüchtete. Schirmherrin des Projektes ist Frau Simona Koß, Mitglied des Landtages und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Brandenburg.
Theaterpremiere ist am 13.09.2017 um 11 Uhr im Kreiskulturhaus Seelow, Kleiner Saal.
Weitere Vorstellungen
Premiere in Berlin: 17.09.2017, 14 Uhr, Weltkindertag, Potsdamer Platz
18. September im Alten Kino in Letschin (14 Uhr),
am 29. September im Offi in Bad Freienwalde (11 Uhr),
am 4. Oktober in der Strausberger Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen „Clara Zetkin“ (14 Uhr),
am 12. Oktober in der Stadtschule Altlandsberg (12 Uhr) und
am 13. November im Kulturhaus Rüdersdorf (14 Uhr).
Nach den Vorstellungen wird es jeweils ein Publikumsgespräch geben.
Teilen auf
Kommentare
KommentierenFluchterfahrungen von Kriegskindern
[...]In vielen Sequenzen setzen sich die Darsteller im "Puzzle" mit den Ängsten vieler Deutscher, aber auch osteuropäischer Mitbürger vor Überfremdung auseinander. Sie gehen der Frage "was ist deutsch?" und "wer ist für Sie ein Flüchtling?" nach. Eine Antwort gibt Fargal: Sie unterscheidet zwischen jenen, die überleben und denen, die nur besser leben wollen.
Auch Medienschelte gibts im etwa 80-minütigen Stück. Journalisten würden Ängste, wie die vor den Bärtigen schüren, heißt es. Und dann findet eine Talkshow statt.
Am Ende ist Kerstin Dickhoff vom Kreis-Kinder- und Jugendring (KKJR) zu Tränen gerührt. Der Verband ist der Träger des dokumentarischen Theaterprojektes, das von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung und dem Landkreis gefördert worden ist. [...]
Kommentar von Ines Weber-Rath in der MOZ vom 14.09.2017
Puzzle
Ein Theaterstück was mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin des Stückes, sowie alle die teilnahmen, haben es fertig gebracht, daß die größten Rüpel aus unserer Gruppe betroffen zugehört haben. Toll, daß auch die Omis mitspielen, deren Fluchtgeschichte vom Ende des Zweiten Weltkriegs erzählt wurde. Theaterstücke zu diesem Thema finde ich gut!
Neuen Kommentar hinzufügen